Chronik/Oberösterreich/Linz

Versuchter Mord an Linzer Sushi-Wirtin: Prozesstermin fixiert

Die beiden Zechpreller, die im August in Linz auf der Flucht eine 41-jährige Restaurantbesitzerin überfahren haben, müssen sich  wegen versuchten Mordes am Landesgericht Graz verantworten.

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Die Anklage ist nun, nach Verstreichung der zweiwöchigen Einspruchsfrist, rechtskräftig. Der Prozess findet am 27. Februar statt. Den beiden Jugendlichen drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Flucht nach Kroatien

Das 16-jährige Mädchen und ihr 17-jähriger Freund waren am 9. August bei einer Spritztour von Graz nach Linz in einem Sushi-Restaurant in der Linzer Langgasse essen. 

Danach gingen sie, ohne zu bezahlen, aus dem Lokal. Als die Wirtin die beiden Zechpreller bemerkte, lief das Duo davon und stieg in ein geparktes Auto. Als die 16-jährige Lenkerin davonfahren wollte, stellte sich die Restaurantbesitzerin vor das Fahrzeug.

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Das Mädchen stieg aufs Gas, überrollte die 41-Jährige und raste davon. Videokameras konnten das Autokennzeichen aufnehmen. Die Mutter des Mädchens wurde als Halterin des Wagens ausgemacht. 

Wenige Tage später wurde das Duo mittels internationalen Haftbefehls an einer Tankstelle in Kroatien verhaftet und nach Graz ausgeliefert.

Wegen 50 Euro

Das schwer verletzte Opfer wurde ins Kepler-Universitätsklinikum eingeliefert. Sie erlitt einen Trümmerbruch am Becken. „Wir sind so froh, dass sie nicht am Kopf überfahren wurde, sonst wäre meine Mutter jetzt tot“, sagte ihr 15-jähriger Sohn Martin Jia im Gespräch mit dem KURIER. 

Die ganze Familie war geschockt, berichtete Martin Jia. „Ich bin so wütend, dass man wegen 50 Euro einen Menschen überfährt.“

Betroffen habe ihn gemacht, als er auf einem Video gesehen hatte, wie seine Mutter überfahren wurde. Er schilderte die dramatischen Sekunden: „Unser Mitarbeiter hat versucht, das Auto bei der noch offenen Beifahrertür aufzuhalten, meine Mutter war auf der Seite der Fahrerin. Dort war die Autotür schon zugesperrt.“ 

Laut dem Angestellten habe die Lenkerin Vollgas gegeben und die Wirtin überfahren: „Unser Mitarbeiter war geschockt. Er hat meinen Vater geholt, der sich um meine Mutter gekümmert hat.“