Linz ist touristisch gesehen erstmals „Millionenstadt“
Von Josef Kleinrath
Es ist die erste Bilanz, die Marie-Louise Schnurpfeil als neue Geschäftsführerin von Linz Tourismus legt. Und die Zahlen sind gut. Denn 2023 wurde erstmals die Marke von einer Million Nächtigungen in den Linzer Beherbergungsbetrieben geknackt.
1.002.224 Nächtigungen sind ein Plus von 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und ein Plus von sieben Prozent im Vergleich zu 2019, jenem Jahr, das Touristiker gerne als Messlatte nehmen.
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Während im benachbarten Salzburg die deutschen Gäste jene aus Österreich bereits überholt haben, kann Linz zu fast 50 Prozent auf heimische Gäste setzen. Auf Platz zwei liegt Deutschland mit knapp mehr als 190.000 Nächtigungen. Auf Platz drei: Polen mit 24.114 Nächtigungen, vor Italien, Ungarn und Tschechien.
Damit setzte sich die Entwicklung, die mit dem Kulturhauptstadtjahr 2009 begonnen wurde, konsequent fort. Wichtiger Punkt: Die Zahl der Betten steigt in Linz wieder. Ausgehend von 2009 ist die Zahl der Betten von 5.705 bis 2017 laufend gesunken, ehe 2019 die Trendumkehr geschafft wurde.
Derzeit verfügt Linz über 6.653 Gästebetten. Keines davon befindet sich im Fünf-Sterne-Sektor, das werde in Linz auch nicht benötigt, ergänzt Schnurpfeil, in der Vier-Sterne-Hotellerie wäre allerdings noch Bedarf.
Bruckner allgegenwärtig
Das Jahresmotto der Linzer Tourismuswerber gilt – naturgemäß in diesem Jahr – Anton Bruckner. „Der anTon macht die Musik“ stellt den großen Musiker auch im Tourismus in die Auslage. Dazu wurde ein eigener Folder aufgelegt. Dieser beinhaltet etwa die Eröffnung des Zubaus zum 100-jährigen Weihejubiläum des Mariendoms, für dessen Votivkapelle Bruckner sein berühmtes "Locus iste" komponierte.
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Mit Bruckner will man aber auch weiter weg punkten – etwa in den USA. Derzeit bringen die Besucher von dort rund 14.000 Nächtigungen. Da ginge mehr, sind die Linz-Touristiker überzeugt.
Wobei in diesem Fall auch die nicht sehr nachhaltige Anreise mit dem Flieger thematisiert wurde, setzt Linz doch auch in der Bewerbung auf die gute Erreichbarkeit der Stadt für Gäste aus allen Himmelsrichtungen mit der Bahn.
Dennoch gilt der Flughafen Linz als wichtiger Faktor für den Tourismus, aber auch für den Wirtschaftsstandort. Dass Flüge nach Frankfurt gerade wegen internationaler Motorenproblem aus dem Programm genommen werden mussten, ist aus Sicht der Tourismuswirtschaft jedenfalls ein Problem. Schnurpfeil informiert bei der Bilanzpressekonferenz, dass sich der Flughafen darum bemühe, mit kleineren Maschinen eine Verbindung zwischen Linz und Frankfurt wieder herzustellen.
Apropos Nachhaltigkeit: Da kommt unweigerlich die Frage nach dem Schiffstourismus. Dieser spiele eine große Rolle und habe sich in Sachen Nachhaltigkeit durch Landstromanlagen massiv verbessert.
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Worauf Linz Tourismus künftig noch viel stärker hinweisen will: "Linz ist ideal als Anlegepunkt für Kreuzfahrtschiffe, weil die Stadt von dort zu Fuß so gut erreichbar ist wie keine andere." Auch wolle man Linz als Ein- und Ausschiffungshafen für Kreuzfahrten etablieren.
Pläne für 2024
In diesem Jahr wird übrigens auch die Tourismusinfo am Linzer Hauptplatz modernisiert, sie erhält auch einen eigenen Eingang. Zusätzlich werden Marke und Erscheinungsbild überarbeitet und eine Strategie erstellt - Präsentation spätestens Anfang 2025. Und, ja, es gibt wieder ein Video.
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Anders, als „Linz ist Linz“ und der „Prinz von Linz“, aber wieder von den Erfolgsproduzenten von Forafilm konzipiert. Der sehenswerte Teaser ist schon auf bruckner-linz.at zu sehen und hören. Schnurpfeil: „Wir möchten dafür sensibilisieren, dass vieles leichter fällt, wenn wir netter miteinander umgehen.“ Was auch das Jahresmotto widerspiegelt.