Lido Sounds schlägt Linzpride: Parade muss verschoben werden
Von Josef Kleinrath
Da haben die Veranstalter der linzpride ordentlich geschaut: Sie haben nämlich für ihre Parade im kommenden Jahr einen negativen Bescheid erhalten. Also für den geplanten Termin am 29. Juni 2024.
Der Grund: Das Lido Sounds Festival ist im Juni nach hinten gewandert und findet jetzt an diesem Wochenende am Urfahraner Jahrmarktgelände statt.
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Für die Veranstalter, die HOSI-Linz, ein Schlag ins Gesicht. Michael Müller, Sprecher des Vereins: "Die Veranstaltung linzpride findet seit 2009 immer am letzten Samstag im Juni statt und ist mit anderen CSD- und Pride-Veranstaltungen bundesweit abgestimmt."
Rechtzeitig beantragt, dennoch abgelehnt
Für 2024 sei unmittelbar nach Ende der linzpride2023 bei der zuständigen Magistratsbehörde um Bewilligung angesucht worden: "Es folgte noch ein Telefonat mit einem Magistratsmitarbeiter bezüglich einer Abstimmung zur Vergrößerung des Areals."
„Wir gingen wie auch in all den Jahren zuvor in der Erwartung einer positiven Bewilligung an die Arbeit und sehen uns nun mit einem negativen Bescheid konfrontiert,“ erklärt Michel Müller, Vereinssprecher der HOSI Linz.
Ärger trotz Entschuldigung riesengroß
Der Ärger ist auch deshalb groß, weil Lido Sounds samt neuen Termin kommuniziert wurde, ehe mit Hosi Linz geredet wurde. Müller: "Tatsächlich wurde die Öffentlichkeit bereits über die Neuaustragung von „Lido Sounds“ in Kenntnis gesetzt, noch bevor die HOSI die Möglichkeit hatte, persönlich bei der zuständigen Magistratsabteilung vorstellig zu werden."
Warum sich der Magistrat für einen kommerziellen Anbieter entscheidet, statt für ein gesellschaftspolitisches Event, das ehrenamtlich und mit Unterstützung der Stadt seit 14 Jahren an diesem Termin stattfindet, verstehen wir nicht
Veranstalter linzpride
Am Mittwoch habe es ein Gespräch mit der Stadt gegeben. Samt Entschuldigung der zuständigen Stellen für deren Vorgehen, wie Michael Müller sagt: "Ich nehme für die HOSI diese Entschuldigung wohlwollend zur Kenntnis.“
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Schließlich konnte mit dem 6. Juli 2024 ein Ersatztermin gefunden werden. Die HOSI Linz habe von der zuständigen Magistratsdirektion sowie vom Büro des Bürgermeisters auch die Zusicherung einer umfassenden Unterstützung erhalten, schildert Müller.
Hohe Mehrkosten befürchtet
„Wir gehen aufgrund der späten Terminänderung von erheblichen Mehrkosten aus, da nun zahlreiche organisatorische Anpassungen notwendig sind. Bühnen, Technische Ausstattung und Künstlerinnen sind ja gerade für Sommer über lange Zeit ausgebucht,“ ergänzt der Vereinssprecher.
Kritik erspart die HOSI Linz der Stadt aber nicht: "Warum sich der Magistrat für einen kommerziellen Anbieter entscheidet, statt für ein gesellschaftspolitisches Event, das ehrenamtlich und mit Unterstützung der Stadt seit 14 Jahren an diesem Termin stattfindet, verstehen wir nicht."
Und der Verein streut dem Lido Sounds Festival Rosen zwar prinzipiell Rosen, hält aber fest: "Für dieses dreitägige Festival ist das Urfahraner Jahrmarktgelände durch Aufbau, Durchführung und Abbau beinahe vier Wochen blockiert."
Anliegen im Zentrum sichtbar machen
Das Gelände sei "mit der Anzahl an Menschen, die linzpride mittlerweile erreicht," der einzige Ort, um die Veranstaltung durchzuführen. Müller: "Wir wollen die Anliegen der LGBTIQ*-Community in Linz und Oberösterreich an einem zentralen Platz im Herzen der Stadt sichtbar machen und nicht irgendwo an die Peripherie verbannen."
Er ist überzeugt: "Sollte sich das ‚Lido Sounds‘ als regelmäßiges Festival im Juni etablieren, wird uns das eine Austragung des linzpride für die Folgejahre deutlich erschweren.“