Friedenslicht-Reise nach Israel für Land OÖ "nicht vorstellbar"
Von Josef Kleinrath
Seit einigen Tagen wird Israel angegriffen. Das fällt derzeit auch mitten in die Planungen der diesjährigen Reise von OÖ-Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) nach Israel. Traditionell wird von dort des Friedenslicht aus der Geburtskirche in Betlehem geholt.
Seit 1986 fliegt eine Delegation des Landes mit dem ORF Oberösterreich nach Israel, einerseits um eben das Friedenslicht in Empfang zu nehmen und es über Linz in ganz Österreich am Weihnachtsabend in viele Wohnungen Österreichs zu bringen. Im Vorjahr wurde das Friedenslicht über die Delegation Stelzers auch an Papst Franziskus im Rahmen der Generalaudienz übergeben.
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Heuer wird das Friedenslicht nicht von Stelzer geholt: „Dieser barbarische Terror gegen den Staat Israel und gegen unschuldige Zivilisten ist auf das Schärfste zu verurteilen und muss ein Ende finden. Wir sind in Gedanken bei unseren israelischen Freundinnen und Freunden. Aus heutiger Sicht und aufgrund der aktuellen Sicherheitslage ist diese Delegationsreise natürlich unvorstellbar", erklärt Landeshauptmann Stelzer auf KURIER-Anfrage. Mittlerweile wurde die Reise abgesagt.
Das ORF-Friedenslicht wurde 1986 im ORF-Landesstudio Oberösterreich in Linz im Zusammenhang mit der ORF-Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ ins Leben gerufen. Heuer hätte es sich also zum 37. Mal gejährt. Die Reise wird auch immer dazu genutzt, mit aus Oberösterreich vertriebenen Juden in Israel Kontakt zu halten und Verbindungen zwischen Oberösterreich und Israel zu vertiefen.
Reise vier Mal abgesagt
Aufgrund von Unruhen konnte in der Vergangenheit nicht immer eine Delegation nach Israel reisen, um das Friedenslicht zu holen. Das Land Oberösterreich hat die Reise 2012 und 2015 wegen des Konfliktes abgesagt, 2020 und 2021 konnte die Reise wegen Corona nicht stattfinden.