Klingende Anzeige: Rosenauer Orgel wird über willhaben verkauft
Von Petra Stacher
Bald tönen andere Klänge durch die Gnadenkirche Rosenau in Seewalchen am Attersee (OÖ). Denn derzeit sind sie ab und zu etwas schief. Die evangelische Pfarre verkauft deshalb nun ihre alte Orgel – und zwar ganz simpel über die Internetverkaufsplattform „willhaben“.
1959 wurde die Kirche geweiht. „Die Orgel ist etwa fünf Jahre älter“, weiß Pfarrer Roman Fraiss im KURIER-Gespräch. Sie sei damals ein billigeres Produkt gewesen. Das Holz weise deshalb Mängel auf und auch die Mechanik lasse zu wünschen übrig. „Die Tasten bleiben teilweise hängen und damit auch die Töne. Wir haben schon Pickerl auf diesen Tasten. Derzeit bespielen wir nur mehr etwa die Hälfte der Register. Im Gottesdienst ist das mühsam“, schildert Pfarrer Fraiss.
Dennoch hätte man der alten Orgel nochmals eine Chance gegeben: Zwei Kostenvoranschläge für eine Sanierung wurden eingeholt. 100.000 Euro seien aber zu teuer.
1.000 Kombinationen, 1.605 Pfeifen
Im Sommer soll deshalb eine neue Orgel montiert werden – und zwar von einem Salzburger Orgelbauer. „Unsere drei Orgelspieler sind schon hoch motiviert“, sagt Pfarrer Fraiss.
Dafür muss jedoch die Alte weg: Um 37.900 Euro wird sie deshalb über „willhaben“ angeboten. Denn trotz ihrer Alterserscheinungen ist die Orgel ein Schmuckstück: Sie vereinigt in ihren 3 Werken 23 verschiedene Stimmen. Diese ermöglichen über 1.000 Kombinationen, die schließlich aus über 1.605 Pfeifen erklingen. Die Metallpfeifen bestehen aus Zinnlegierungen und Kupfer, die Holzpfeifen aus Mahagoni, brasilianischer Zuckerfichte und Douglastanne aus Kanada. Der Spieltisch ist aus afrikanischem Ebenholz und indischem Elfenbein gefertigt, der Rahmen aus heimischem Lärchenholz.
Finde sich kein Käufer, werde die Orgel in ihren Einzelteilen verkauft. Denn vielleicht hat ja der ein oder andere Gottesdienstbesucher Lust auf ein Stückchen Erinnerung.