Chronik/Oberösterreich

Klima-Demo: 300 Leute trotz Geh-Verbots in Linz

Trotz „Geh-Verbots“ und unwirtlichen Wetters sind am Freitag nach Schätzung der Polizei rund 300 Teilnehmer dem Aufruf von „Fridays for Future“ zur Klima-Demo in Linz gefolgt. Die Stadt hatte aus Corona-Gründen einen Demo-Zug untersagt und nur eine Standkundgebung genehmigt. Diese fand zunächst am Hauptplatz und dann am späten Nachmittag in verkleinerter Form nochmals vor dem Landhaus statt.

„Klimagerechtigkeit auf Schiene bringen“ oder Greta Thunbergs empörte Worte „How dare you?“ waren u.a. auf den Transparenten zu lesen, mit denen Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen sowie einige Erwachsene am Hauptplatz Aufstellung genommen hatten. Nahezu alle waren mit Masken ausgestattet, die Bim wurde freundlich durchgelassen, die Polizei meldete keinerlei Beanstandungen.

Beschwerden gab es dafür vonseiten der Klimaaktivisten umso mehr. Denn während in anderen Städten Klimamärsche erlaubt waren, hat die Stadt Linz das Gehen aus Corona-Gründen untersagt. Redner bei der Demo verwiesen darauf, dass sogar Amnesty International die Untersagung kritisiert hatte. Nach Ende der Kundgebung am Hauptplatz wechselten einige Teilnehmer noch vor das nahegelegene Landhaus, um dort „Hände weg vom Demorecht“ zu fordern.

"Gefahr eines Clusters reduziert"

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) warb indes um Verständnis für die Entscheidung der Stadt: Bei einem Marsch würden sich Abstandsregeln schwerer einhalten lassen als bei einer Standkundgebung, betonte der Stadtchef. „Gleichzeitig wird die Gefahr eines Clusters und möglichen Imageschadens für die Bewegung reduziert.“ Der Grüne Klubobmann im Gemeinderat, Helge Langer, kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Sie sei „willkürlich“ und decke sich auch nicht mit den Bundesvorgaben.

Fridays for Future Linz hat gegen den Bescheid der Stadt Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht (LVwG) angekündigt. Die Klimaaktivisten sehen einer Entscheidung optimistisch entgegen, da das LVwG bereits den Veranstaltern einer Tierschutzdemo, die ebenfalls aus Corona-Gründen verboten worden war, recht gegeben hat.