Kardinal Koch in Linz: „Müssen mehr über Religion reden“
Von Petra Stacher
„Ich weiß nicht wie das Christentum in Zukunft in Europa aussehen wird, ich kann nur Überlegungen anstellen, was gut für Europa wäre“, sagt Kurienkardinal Kurt Koch am Donnerstag im Zuge einer Pressekonferenz in Linz. Denn der „Ökumene-Minister“ des Vatikans besuchte für einen Tag die Stiftung Pro Oriente Sektion Linz. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Verbindungen zwischen christlichen Konfessions- und Religionsgemeinschaften herzustellen.
Zu seinen zentralen Aufgaben zählt Kardinal Koch auch die Beziehung zum Judentum zu stärken. Denn: „Das Judentum ist keine Religion wie alle anderen, sondern der Mutterboden des Christentums“, sagt er. Nur als Einheit könne das Christentum weiterhin eine wichtige Rolle in der europäischen Gesamtgesellschaft spielen. Und das sei laut Kardinal Koch notwendig: „Ich habe den Eindruck, dass christliche Werte in Gefahr sind.“
Grund dafür sei mangelndes Gottesbewusstsein. „Deshalb fordere ich, dass wir mehr öffentlich über Religion reden“, so der Kurienkardinal.