Chronik/Oberösterreich

Hund schlug an: Vermisste Frau tot in Keller gefunden

Es bleibt ein Rätsel, was eine 53-Jährige seit dem 3. September gemacht hat. Seither galt die Frau nämlich als vermisst – bis gestern, als ihre Leiche schließlich nach 16 Tagen im Keller eines Wohnhauses gefunden wurde, der schon mehrmals durchsucht worden war.

Erst kürzlich war die 53-Jährige, die laut Medienberichten ursprünglich aus Aschach an der Donau stammt und in Wien lebte, zu ihrem Lebensgefährten nach Linz, in das besagte Wohnhaus, gezogen. Am 3. September verließ sie plötzlich in der Nacht mit nichts – außer angeblich einem Polster – die Wohnung und tauchte nicht wieder. Auch zu Verwandten soll sie keinen Kontakt aufgenommen haben. Der Lebensgefährte erstattete schließlich bei der Landespolizeidirektion Anzeige. Die Suche nach der 53-Jährigen begann.

Mehrfach abgesucht

„Das Haus war mehrfach von Polizisten von den Kellerräumlichkeiten bis zum Dachboden durchsucht worden, aber nie wurde etwas gefunden“, berichtete eine Sprecherin der Polizei dem KURIER. Am Montag startete man schließlich einen neuen Anlauf: Mit Polizeihunden begab man sich zu dem Mehrparteienhaus und wurde dieses Mal tatsächlich fündig. „Einer der Polizeihunde schlug an und führte die Ermittler zur Frau“, schilderte die Sprecherin. Jedoch war diese bereits tot.

Die 53-Jährige lag in einem unversperrten Kellerabteil, nicht in jenem ihres Lebensgefährten. Übersehen hätte man sie laut Landespolizeidirektion bei früheren Suchen nicht: „Sie dürfte sich erst später dorthin begeben haben.“

Obduktion

Wo sie sich zuvor aufgehalten hatte, ist jedoch noch völlig unklar. Auch Todeszeitpunkt und -ursache sind noch nicht endgültig geklärt. Hinweise auf fremde Gewalteinwirkung gebe es laut Polizei und Staatsanwaltschaft Linz aber keine. Fremdverschulden werde demnach ausgeschlossen. Um den Fall zu klären, wurde dennoch eine Obduktion angeordnet. Im Raum stehen eine natürliche Todesursache oder Suizid. Wann das Ergebnis vorliegt, sei laut Staatsanwaltschaft nicht abschätzbar.

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.