Chronik/Oberösterreich

Drogenfund bei Verkehrsunfall: Kokainring im Innviertel zerschlagen

Ein Verkehrsunfall im September im Bezirk Braunau hat durch Zufall zur Zerschlagung eines Drogenrings geführt. Nebenbei klärte die Polizei etliche andere Straftaten, darunter einen Immobilienbetrug mit sechsstelliger Schadenssumme, einen Brandanschlag auf ein Auto und Kreditbetrügereien mit gefälschten Ausweisen. Sieben Leute wurden festgenommen, fünf sind in Haft. Nach einer weiteren Person wird mit Haftbefehl gefahndet. Insgesamt wurden 75 Verdächtige angezeigt.

Kokain im Fußraum

Bei dem Verkehrsunfall im Herbst 2022 fand die Polizei Kokain im Fußraum eines Autos und begann zu ermitteln. Sie stieß auf ein Netz von weitschichtig miteinander verwandten Personen, die mit Kokain handelten. Insgesamt sollen sie im Vorjahr gut ein Kilo der Droge mit einem Straßenverkaufswert von rund 100.000 Euro umgesetzt haben. Haupttäter war ein 32-Jähriger aus dem Innviertler Rotlichtmilieu, der im Umfeld diverser Etablissements Kokain verkaufte. Dieses bezog er von Hintermännern, die wie er aus dem Bezirk Braunau kamen, und bunkerte es bei seiner Lebensgefährtin, bevor er es an Subdealer und andere Abnehmer weiterverkaufte. Die Struktur wurde von der Quelle bis hinunter zu den Abnehmern komplett aufgedeckt und zerschlagen.

Bei diversen Hausdurchsuchungen wurden neben Drogen, Geld und anderen Beweismitteln auch verbotene Waffen wie Totschläger, Schlagringe etc. und gefälschte Ausweise sichergestellt. So kamen die Ermittler - neben der Klärung einer Brandstiftung auf ein Auto - noch auf die Spur von umfangreichen Betrügereien: So soll ein Verdächtiger einen Wohnungsverkäufer mithilfe einer Prostituierten bei einem Immobilien-Deal um eine sechsstellige Summe betrogen haben, ein anderer soll nicht kreditwürdigen Leasingarbeitern angeboten haben, ihnen gefälschten Ausweise für Kreditverträge zu verschaffen. Inwieweit das geglückt ist, war noch Gegenstand von Ermittlungen.