Doppelmord im Mühlviertel: Obduktionsergebnis des Täters ist da
Von Josef Kleinrath
Der Todeszeitpunkt jenes Jägers, der am Montag der Vorwoche im Mühlviertel zwei Menschen erschossen haben soll, bleibt auch weiterhin offen. Die Obduktion habe dazu kein Ergebnis gebracht, bestätigte Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz.
Todesumstände nun klar
Eine Bestätigung lieferte die Untersuchung nur im Hinblick auf die Todesumstände. Demnach habe der Verdächtige Suizid begangen und sich mit der Schrotflinte in den Kopf geschossen. Auf den Todeszeitpunkt wollte sich die Gerichtsmedizin nicht festlegen, sagte Breiteneder.
Strafrechtlich sei der Todeszeitpunkt nicht mehr relevant, da das Verfahren gegen den Tatverdächtigen wegen dessen Ableben eingestellt wird. Für die Polizeiarbeit ist der Todeszeitpunkt allerdings jedenfalls relevant.
Laut Breiteneder werde die zuständige Referentin nun mit der Gerichtsmedizin prüfen, ob es noch vertiefende Untersuchungen gibt, etwa mit Insektenforschung, um einen genauen Todeszeitpunkt feststellen zu können. Dann werde entschieden, ob eine nähere Untersuchung auch in Auftrag gegeben werde.
Polizei ermittelt weiter
Um die Beantwortung aller offenen Fragen zu gewährleisten, gehen die Ermittlungen der Polizei jedenfalls weiter. Derzeit werden alle Spuren im Fahrzeug ausgewertet und analysiert. Wie berichtet, wurde der Wagen am Freitag in einem Waldstück gefunden, das zuvor von der Polizei durchsucht und bestreift worden war.
Dieses könne laut Breiteneder auch schon länger am Fundort gestanden sein. Die Polizei geht allerdings davon aus, dass das Fahrzeug am späten Donnerstagabend, bevor es dann am Freitag entdeckt wurde, dort hingebracht worden sei.
Wie kam Fahrzeug zum Fundort?
Wie das Fahrzeug trotz des massiven Polizeiaufgebots zu diesem Zeitpunkt dorthin kommen könnte, gelte es zu klären. Auf die Frage, ob der Jäger in den fünf Tagen, in denen er nach dem Doppelmord spurlos verschwunden war, Helfer hatte, betont die Gerichtssprecherin: „Es gibt keine Anhaltspunkte für Fluchthelfer.“
Was es bislang auch nicht gibt: Hinweise darauf, dass der mutmaßliche Doppelmörder einen Abschiedsbrief hinterlassen hätte.
Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.
Das österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.
.