Chronik/Oberösterreich

Sieben Hektar Bodenverbrauch: Kritik an Linzer Digital-Uni

Die Linzer Digital-Universität soll im Campus-Areal rund um die Johannes-Kepler-Universität (JKU) im Norden der Stadt anschließen. Von Dezember 2023 bis März 2024 will die Stadt Linz gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und dem Innovationshauptplatz Linz einen Plan erarbeiten, wie die Lebensqualität des Stadtteils erhalten und verbessert werden kann.

Geplant sei auch, dass sich in Zukunft hochschulaffine Unternehmen rund um die Universität ansiedeln. „Am Beginn werden strategische Ansätze – insbesondere zu Verbindungen des Grünraums, klimatische Bedingungen, Wasserführungen – sowie zukünftige Erschließungen von Flächen und etwaige Lärmentwicklungen diskutiert”, sagt Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann

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Parallel dazu läuft seit Ende Juni ein Architekturwettbewerb zur Errichtung der Digital-Uni. Das finale Ergebnis wird im März 2024 erwartet. Man werde sich auch mit den Entwicklungsabsichten der Universität abstimmen, erklärt Stadtrat Dietmar Prammer (SPÖ)

Im Zuge des Ars Electronica Festivals dieses Jahr wurde von der Kunstuniversität Linz bereits eine Variante der Digital-Uni designt und vorgestellt. Der Vorschlag der Studentinnen und Studenten wäre dabei eine Neugestaltung der Post City am Bahnhofsgelände als Campus gewesen. 

Kritik von Linz Plus und Grüne

Diesen Vorschlag greifen Linz Plus und die Grünen auf und kritisieren die Zerstörung des Grüngürtels rund um die JKU. So sieht Linz Plus-Gemeinderat Lorenz Potocnik eine Chance für die neue Digital-Uni, die Innenstadt besonders zu beleben, wie es Innsbruck und Wien vorzeigen. 

Der Bodenverbrauch von etwa sieben Hektar ist für ihn unverständlich. „Außer der räumlichen Nähe zur bestehenden Universität spricht nichts für den öffentlich schlecht angebundenen Standort auf der grünen Wiese“, sagt Potocnik. Post City oder Flächen im Makartviertel wie das Neubaugebiet zwischen Wiener Straße und Hauptbahnhof nennt er als mögliche Standorte.

Auch der Grünen-Gemeinderat Markus Rabengruber findet den Standort am Bahnhofsgelände besser, Betriebsansiedelungen hätten im Grüngürtel nichts verloren: „Eine Möglichkeit wäre, die Post City dafür anzudenken. Hier wäre reichlich Platz vorhanden, ohne Grünraum zu zerstören. Außerdem könnte hier die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz nicht besser sein."

Verknüpfung von Stadtregionalbahn und Straßenbahn

Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP) hingegen befürwortet den gewählten Standort. Die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz ist für ihn jedoch auch ein Thema. Er fordert, dass die Straßenbahn bis ins Areal der neuen Digital-Uni verlängert und die Stadtregionalbahn ebenfalls bei der Planung miteinbezogen wird. 

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Dadurch würden Pendlerinnen und Pendler auf das Auto verzichten können und der Stadtteil Auhof würde entlastet werden. „Die Digital-Universität muss auch verkehrsmäßig optimal angebunden sein, damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann“, erklärt Hajart.