"Bio oder Gift": Grünes Wahlplakat in OÖ sorgt für Wirbel
Von Petra Stacher
Bio oder Gift? Das ist in Weiß und Gelb auf einem der Wahlplakate der oberösterreichischen Grünen für die Landtagswahlen zu lesen.
Nun stößt der Spruch auf heftige Kritik. Diese kommt von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
Das Sujet repräsentiere in „keinster Weise die österreichische Landwirtschaft“, heißt es von Köstinger dazu in einer Aussendung. „Das aktuelle Wahlkampf-Sujet der OÖ-Grünen ist respektlos, primitiv und populistisch.“
Und weiter: „Wer traditionelle Landwirtschaft mit Giftspritzen gleichsetzt, betreibt eine pauschale Verunglimpfung der Bäuerinnen und Bauern, die ich nicht akzeptieren werde“, sagt Köstinger.
ÖVP will Entschuldigung
Auch OÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer reagiert erbost: „Die Plakate rücken bäuerliche Landwirte in ein schiefes Licht und sind Gift für den Zusammenhalt.“ Man suggeriere damit nämlich, dass alles was nicht bio ist, Gift sei.
Köstinger fordert nun die Grünen auf, das Plakat augenblicklich aus dem Verkehr zu ziehen und sich dafür zu entschuldigen. Das tut Spitzenkandidat Stefan Kaineder (Grüne) jedoch nicht. Für ihn ist die Kritik eine „durchschaubare Aktion des Bauernbundes“.
Denn sein Plakat richte sich nicht gegen die konventionelle heimische Landwirtschaft, sondern: „Dieses Plakat richtet sich ganz klar gegen die multinationale Agrarindustrie. Gegen deren Massenproduktion, die ohne die enormen Mengen an Pestiziden gar nicht möglich wäre und die die heimische Landwirtschaft mit Billigware so enorm unter Druck setzt“, sagt Kaineder.
Frage an die Konsumenten
Zudem sei das Plakat eigentlich eine Frage an die Konsumenten, denn sie seien es, die durch ihr Kaufverhalten regionale Landwirtschaft stärken können.
„Bio oder Gift – das Plakat ist drastisch. Aber drastisch sind auch die Folgen einer fehlgeleiteten Agrarpolitik und einer pestizid-getränkten großindustriellen Landwirtschaft. Dagegen stellen sich die Grünen – und nur dagegen“, betont Kaineder.