Chronik/Oberösterreich

110 Meter hohes Hochhaus soll Tabakfabrik ergänzen

300 Menschen arbeiteten vor mehr als zehn Jahren in der alten Tabakfabrik in Linz. Heute sind es – nachdem die Stadt Linz das Gelände erwarb – viermal so viele, nämlich 1.200. Für Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) eine Erfolgsgeschichte. Nun soll das Gebiet weiter ausgebaut werden und sich in einen neuen Stadtteil verwandeln: Wohnungen, Geschäfte, Unternehmen und Gastronomie – all das soll im „Neubau 3“ auf dem Gelände der Tabakfabrik bis 2025 realisiert werden.

Das Projekt umfasst vier Baukörper, die alle auf einem gemeinsamen eingeschoßigen Sockel aufsitzen. Mit 110 Meter Höhe ist der herausragende Bauteil das sogenannte Quadrill. 25 Prozent soll die Wohnnutzung betragen. 5.500 Quadratmeter sind für den Handel vorgesehen, 1.500 davon für Lebensmittel und Gastronomie. Auch ein Hotel soll Platz finden.

Und natürlich sind zahlreiche Büroflächen geplant. Anwärter für diesen Standort gibt es genügend: Mehr als 600 Firmen stehen auf der Warteliste. Für sie ist im denkmalgeschützten Abschnitt kein Platz mehr.

"Zu hoch"

Kürzlich wurde das Projekt in einem Gemeinderatsausschuss behandelt und mehrheitlich angenommen, so Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ). Am Donnerstag in einer Woche soll es in der Gemeinderatssitzung beschlossen werden.

Zustimmen werden die Linzer Grünen wohl nicht, denn das Projekt werde um 29 Meter höher als 2018 geplant. „Es kann nicht sein, dass ein Investor trotz Gemeinderatsbeschlusses ein größeres Projekt vorlegt und die Stadt diesen Wildwuchs mittels Änderungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes auch noch ermöglicht.“, kritisiert Klubobmann Helge Langer.

Skepsis äußerte auch die Bürgerinitiative „Tabakfabrik – wir reden mit“. Sie sorgt sich wegen des Verkehrsaufkommens.