Chronik/Niederösterreich

Wildschäden: Jagdverband rügt Aufstand der Jägerschaft

Es werden sich wohl alle ein wenig bewegen müssen, dann finden wir einen Konsens", sagt Otmar Kovar, Bürgermeister der Gemeinde Unserfrau-Altweitra im Bezirk Gmünd.

Er ist auch einer jener Landwirte, der im heurigen Jahr den bisher höchsten Wildschaden durch Schwarzkittel erlitten hat. Wie der KURIER berichtete, begehrt eine Gruppe von Jägern gegen gültige Regeln für den Wildschweinabschuss auf, weil diese ihrer Meinung nach auf ihre grenznahen Reviere nicht anwendbar sind.

Um die Tiere anzulocken werden so genannte Kirrplätze eingerichtet. Da darf pro Platz nur ein Kilo Futter ausgebracht werden. Das reicht laut Jägerschaft aber nicht aus, um die Tiere anzulocken. Gleichzeitig sei die Population wegen reicher Ausbeute an Eicheln auch im benachbarten Tschechien explodiert. "Wir schießen was geht, aber es kommen immer mehr Tiere über die Grenze nach", argumentiert Rechtsanwalt Andreas Pascher, der gemeinsam mit den Jägern einen Vorstoß unternimmt, um eine lockerere Regelung zu erreichen.

Regelung

Der Geschäftsführer des nö. Landesjagdverbandes, Peter Lebersorger, kann die Vorgangsweise nicht verstehen. "Die Regelung gilt seit 2009. Auf einmal soll sie nicht mehr funktionieren?"

Er unterstellt den betreffenden Jägern, dass sie sich nicht die Mühe machen, alternative Methoden anzuwenden, die ebenfalls vorgesehen sind. "Man kann Frischlinge in Fallen fangen oder Riegeljagden durchführen, wie das anderswo auch passiert. Das ist dort nicht geschehen. Die wollen einfach erreichen, dass alles so bequem ist wie früher", ärgert er sich.

Dass die Jäger über hohe Strafen für Mengenüberschreitungen klagen, kann er ebenso wenig verstehen: "Die Strafe wurde ja ausgesprochen, weil es vierzehn Delikte waren, nicht nur eines", erklärt Lebersorger. Man könne der Behörde nicht vorwerfen, sich an Gesetze zu halten.

"Wir wollen jetzt einmal abwarten, wie die Behörde damit umgeht. Wir wollen ja auch mit den Jägern gut auskommen. Deshalb haben wir bisher keine Wildschadenskommissionierung angefordert. Aber es darf nicht alles an den Landwirten hängen bleiben", meint Bürgermeister Kovar.