Wiener Neustadt will Radfahranteil von 14 auf 20 Prozent steigern
Von Josef Kleinrath
Die Stadt Wiener Neustadt investiert mit Unterstützung des Landes NÖ auch im Jahr 2022 rund 400.000 Euro in die infrastrukturelle Förderung des Radverkehrs. Das hat die Stadt in einer Aussendung bekannt gegeben.
Im Rahmen der „Radverkehrsoffensive 2022“ werden neue Radwege geschaffen, sichere Überfahrten gewährleistet und vor allem die Radabstellanlagen im gesamten Stadtgebiet modernisiert und massiv ausgeweitet. All das auch vor dem Hintergrund des kürzlich beschlossenen Stadtentwicklungsplans, in dem das Ziel ausgegeben wurde, den Anteil des Radverkehrs in den nächsten Jahren von derzeit 14 auf bis zu 20% zu steigern. Zusätzlich zu den infrastrukturellen Maßnahmen gibt es auch wieder einige imagebildende Projekte, die Lust aufs Radfahren machen sollen.
„Wiener Neustadt ist in Wahrheit die perfekte Stadt fürs Radfahren – flache geographische Voraussetzungen, ideale Anbindung an die Region und sternförmige Zufahrtsmöglichkeiten ins Zentrum. Diese tollen Voraussetzungen verstärken wir seit vielen Jahren mit jährlichen Maßnahmenpaketen zur Förderung des Radverkehrs. Die Arbeiten am Stadtentwicklungsplan haben uns in diesen Initiativen noch weiter bestärkt. Das Programm für 2022 beinhaltet wieder Maßnahmen in den wichtigsten Teilbereichen. Wir öffnen Wege, schließen Lücken und reduzieren Gefahren. So können wir unser Ziel, den Anteil des Radverkehrs auf 20 Prozent zu steigern, erreichen und gewährleisten, dass Wiener Neustadt nicht nur die ‚Stadt für’s Leben‘, sondern auch die ‚Stadt für’s Radeln‘ bleibt“, so Bürgermeister Klaus Schneeberger und Infrastruktur-Stadtrat Franz Dinhobl im Rahmen der Präsentation des Maßnahmenpakets für 2022.
Verbesserungen für Radfahrer
Zwischen dem Landespflegeheim und dem Fohlenhof wird der EuroVelo 9 saniert und ausgebessert. Zwei Einbahnen werden für Fahrradfahrer gegen die Fahrtrichtung geöffnet: Die Ackergasse und der Domplatz
- Rudolf Diesel-Straße/Civitas Nova: Lückenschluss des gemeinsamen Geh- und Radwegs bzw. Radfahrstreifens zwischen Samuel Morse- und Johannes Gutenberg-Straße
- Eyerspergring: Lückenschluss ab der Kreuzung mit der Grazer Straße mittels Radfahrstreifens Richtung Westen
- Stadionstraße: gemeinsamer Geh- und Radweg gegenüber Merkur City bis zum neuen Kreisverkehr bei der Josef Bierenz-Gasse
- Frohsdorfer Straße: gemeinsamer Geh- und Radweg im Abschnitt Haltestelle „Frohsdorfer Straße“ und Siedlungsgebiet Francesca Scanagatta-Gasse
- Lorenzgasse/Zemendorfer Gasse: gemeinsamer Geh- und Radweg zwischen Zemendorfer und Lorenzgasse
- Johann Tscherte-Gasse: gemeinsamer Geh- und Radweg zwischen Johann Tscherte- und Nicolaus Pacassi-Gassse
- Bräunlichgasse: Neuherstellung des Radwegs im Zuge der Gassensanierung (letzter Abschnitt)
Noch nicht gemacht, aber zumindest im Stadium einer Machbarkeitsprüfung ist, wie ein Fahrradstreifen in der stark befahrenen Fischauer Gasse zwischen Auge Gottes und der Bahnunterführung nahe der HTL realisiert werden kann. Auch gibt es Überlegungen, die Radverbindungen aus den Stadtvierteln und den Umlandgemeinden ins Zentrum zu verbessern.
Insgesamt sollen 270 neue Abstellmöglichkeiten an 130 neuen, modernen Bügeln errichtet werden. Teils werden zentrumsnahe alte Anlagen, wie aktuell am Hauptplatz, abgebaut - diese werden renoviert und an anderen Stellen wieder aufgestellt.
Zusätzliche Stellplätze
- Parks (Stadtpark, Achtersee, Schmuckerau, Skatepark Puchberger Straße/Zehnergürtel)
- Spielplätzen wie im Anton Wodica-Park, in der Ezilingasse oder in der Saubersdorfergasse
- bei der Bushaltestelle Neudörfler Straße (auch für Autofahrer, die ihr Auto am dortigen Park & Ride Parkplatz abstellen und mit dem Rad in die Stadt weiterfahren wollen)
- beim Friedhof an der B17 und Kreuzgasse/Schleifmühlgasse
- am Parkplatz in der Josef Bierenz-Gasse
- bei Kirchen wie am Domplatz und der Erlöserkirche im Zehnerviertel
Neue Markierungen erhält der Radweg in der Pleyergasse bei den Kreuzungen mit der Schneeberggasse und der Kaisersteingasse, und in der Kaiserbrunngasse und der Mießlgasse werden neue Sharrows für bessere Sichtbarkeit und Wegeleitung aufgetragen.
"nextbike" läuft wieder
Seit 20. März ist auch das NÖ-Radverleihsystem in die Hauptsaison gestartet - mit mittlerweile 15 Stationen im Stadtgebiet. 2022 wird in der Josef Bierenz-Gasse eine weitere Station in Betrieb genommen. Corona war offenbar ein "nextbike"-Booster, im Zeitraum März bis November 2021 wurden insgesamt 15.892 Fahrten registriert: eine Steigerung von rund 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Darüber hinaus unterstützt die Stadt auch die diesjährige Aktion "NÖ radelt", bei der Privatpersonen, Firmen, Vereine und Institutionen ihre Rad-Kilometer speichern und damit auch Preise gewinnen können.
Der gesamte Bereich des Radfahrens wird zudem auf der Stadt-Homepage komplett überarbeitet und mit News und Infos zum Thema Radfahren sowie Radkarten, Routen etc. aufgewertet, auf der neuen Website stadtfuersleben.at ist dasThema Radfahren unter dem Titel "Zukunftsfähige Mobilität" entsprechend vertreten.
Radschwerpunkt bei Kultur und Tourismus
Das Museum St. Peter an der Sperr und die Kasematten sind Teil der Aktion „Museumsradeln“ der Wiener Alpen. Radwege führen dabei durch eine abwechslungsreiche Landschaft, die Museen stehen beispielhaft für die unterschiedlichsten Institutionen, die es zu entdecken gilt, und laden dazu ein, sie im Rahmen einer Radtour zu besuchen.
Der offizielle Startschuss zur diesjährigen Saison erfolgt am 21. und 22. Mai im Rahmen des Museumsfrühlings. Alle weiteren Infos: wieneralpen.at/museums-radeln
In Ausarbeitung ist ein weiteres Tourismus-Package, mit dem Gäste in Krumbach mit Leih-E-Bikes nach Wiener Neustadt aufbrechen und in der Stadt in der Babenbergerburg ein kulturelles und danach ein kulinarisches Programm absolvieren. Nach der Nächtigung im Hotel Zentral geht’s retour nach Krumbach.