Chronik/Niederösterreich

Weltkulturerbe in neuem Licht

Die Schönheit der Wachau bewundern den ganzen Tag über Millionen Touristen aus der ganzen Welt. Nachts kommt das Weltkulturerbe – trotz einiger angeleuchteter Gebäude – längst nicht so gut zur Geltung. Das soll sich nun ändern. In den kommenden Jahren werden an insgesamt 16 Plätzen unterschiedliche Beleuchtungsprojekte umgesetzt. Was sie gemeinsam haben: Modernste, energieeffiziente Technik und zurückhaltender Einsatz von Helligkeit, um „Lichtverschmutzung" zu vermeiden. Den Anfang machte – vor wenigen Tagen – die Spitzer Donaulände.

„Wir haben derzeit viele verschiedene Beleuchtungssituationen in unterschiedlichster Qualität", erklärt Martin Vogg, Geschäftsführer der Wachau-Kultur, einer Plattform mit Sitz in Melk, die seit Jänner alle kulturellen Aktivitäten der Region vernetzt. Sie will jetzt – neben anderen Plänen – die Wachau erhellen. Und zwar vorbildlich energiesparend. Das sollen kostengünstige Referenz-Anlagen eines führenden Beleuchtungsherstellers ermöglichen.

Vorbereitung

Seit gut einem Jahr bereitet die bekannte Lichtkünstlerin Siegrun Appelt Projekte vor. Als erstes umgesetzt wurde die Spitzer Donaulände. „Das ist ein ganz besonderes Kunstprojekt der Gemeinde Spitz", schwärmt Vogg. Die nutzte den Bau der Hochwasserschutzanlage, um die Lände gleich gänzlich neu zu gestalten.

Die Anlage passt sich in der Lichtstärke an die Dämmerung an – sie reduziert die künstliche Helligkeit, wenn der Himmel dunkler wird. „Der Sicherheitsaspekt muss erfüllt sein. Aber es geht auch darum, das Nachterlebnis nicht zu stören", erklärt Vogg.

Weitere Projekte sind in Arbeit: Für die Kirche St. Johann beispielsweise laufen bereits Tests. Auch über die Brücke zwischen Mautern und Krems/Stein – bisher rein funktionell ausgeleuchtet – gibt es Gespräche mit dem Land Niederösterreich. Da soll eine spezielle LED-Beleuchtung entstehen.

„Wir unterstützen das gerne. Wenn Funktion und Kunst in Einklang gebracht werden können, gibt es nichts dagegen einzuwenden", sagt dazu Heinz Schraml, Chef der Straßenbauabteilung 7. Ein besonders wichtiges Projekt wird das Stift Melk, mit dem intensive Zusammenarbeit begonnen habe, wie Vogg erklärt.