Chronik/Niederösterreich

Welle der Hilfsbereitschaft für Familie nach Feuerinferno

Vater, Mutter und der dreijährige Sohn haben nur noch das, was sie am Morgen nach dem Stefanitag am Leib trugen. Und das war nichts als Unterwäsche beziehungsweise Pyjama. Nach dem verheerenden Brand Montagfrüh in einem Einfamilienhaus in der Stadtrandsiedlung von Möllersdorf in der Stadtgemeinde Traiskirchen (Bezirk Baden) steht eine dreiköpfige Familie vor den Trümmern ihrer Existenz.

Ihr Haus mit dem gesamten Hab und Gut wurde von den Flammen vernichtet. Selbst das Auto vor der Türe kann aktuell nicht verwendet werden, weil die Fahrzeugschlüssel in der Hitze geschmolzen sind, erklärt Erwin Mücke, SPÖ-Stadtrat und Chef des Siedlervereins der Stadtrandsiedlung. Nach der Tragödie schwappt der betroffenen Familie nun eine Welle der Hilfsbereitschaft entgegen.

Die Stadtgemeinde Traiskirchen, Bewohner der Siedlung sowie die Pfarre haben kurzer Hand eine Spenden- und Hilfsaktion ins Laufen gebracht. Die Anteilnahme ist riesig, erklärt Pfarrmoderator Jochen Maria Häusler.

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Es war Montag gegen 8.30 Uhr, als die alarmierten Feuerwehren Möllersdorf, Traiskirchen-Stadt und Wienersdorf vor Ort eintrafen. Zu der Zeit stand das Erdgeschoß bereits lichterloh in Flammen. Das Feuer hatte auf der Rückseite auf das Obergeschoß übergegriffen und erfasste in weiterer Folge auch den Dachstuhl.

Da die Familienmitglieder allesamt noch im Pyjama waren, wurden sie sofort von den Feuerwehrleuten bis zum Eintreffen der Rettung in einem beheizten Einsatzfahrzeug untergebracht. Obwohl die Feuerwehr mit mehreren Löschleitungen außen und innen vorging, brannte das Gebäude fast zur Gänze aus. Das Haus ist unbewohnbar, das Dach samt Obergeschoß ist aufgrund der Brandlast einsturzgefährdet.

„Wir haben, wie in solchen Fällen üblich, der Familie sofort eine Ersatzwohnung organisiert. Die Gemeinde verfügt über solche Notquartiere“, sagt der Traiskirchner Bürgermeister, Andreas Babler (SPÖ).

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Spendenaktion

Durch eine eiligst organisierte Spendenaktion der Pfarre Möllersdorf war das notwendigste Material für den täglichen Bedarf – von Kleidung bis zu Hygieneartikeln – rasch gedeckt. „Es ist sogar jemand gekommen, der eine Waschmaschine und einen Geschirrspüler gespendet hat. Wir haben dann nur jemanden gebraucht, der die Geräte auch so schnell anschließt“, freut sich Jochen Maria Häusler. Wichtig seien jetzt vor allem Geldspenden, um die finanzielle Not der Familie zu lindern, die Pfarre hat deshalb ein Konto eingerichtet (Empfänger: Röm.-kath. Pfarramt Möllersdorf; IBAN: AT88 2020 5008 0000 0275 Verwendungszweck: Hilfe in Not)

Der Siedlerverein und die SPÖ Traiskirchen haben bereits 1.500 Euro zugesagt. Am Dienstag startete außerdem eine Haussammlung in der Siedlung. Noch ist die Brandursache in dem Haus nicht restlos geklärt. Ein Defekt an der Heizungsanlage gilt als wahrscheinlich.

Sehr häufig kommt es aber gerade nach Weihnachten auch zu Bränden wegen der meist ausgetrockneten Christbäume. Eine vergessene Kerze kann laut Landesfeuerwehrverband rasch in einem Fiasko enden. Fängt ein trockener Baum Feuer, bleiben nur wenige Sekunden, um zu reagieren.