Verhandlungen für Sozialplan geraten bei Laufen ins Stocken
Von Teresa Sturm
Eine Presseaussendung von Rudolf Silvan, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, mit dem Titel "Firma Laufen: Verhandlungen zum Sozialplan abgebrochen" sorgt heute für Unverständnis bei den Beteiligten.
Zur Erinnerung: Mitte Februar wurde bekannt, dass die Firma Laufen am Standort in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) etwa 130 ihrer 190 Mitarbeiter entlassen wird. Seither wurden Gespräche geführt, um einen Sozialplan für die Betroffenen erarbeiten zu können.
Gespräche unterbrochen
"Trotz guter finanzieller Lage des Mutterkonzerns Roca sind die Verantwortlichen der Firma Laufen nicht dazu bereit, einen fairen Sozialplan für die 130 betroffenen Mitarbeiter zu verhandeln", kritisiert Silvan.
"Die Methode, dass österreichische Traditionsunternehmen von ausländischen Großkonzernen aufgekauft werden, aber notwendige Investitionen in den österreichischen Standort ausbleiben, um die Produktion in Billigstlohnländer auszulagern zu können, scheint System geworden zu sein. Genau das scheint bei der Firma Laufen am Standort Wilhelmsburg passiert zu sein. Deshalb fordert die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH), den Produktionsstandort Österreich zu stärken", so der Abgeordnete zum Nationalrat.
Nächstes Gespräch am Dienstag
"Die Aussendung von Herrn Silvan ist nicht korrekt, am Dienstag ist die nächste Verhandlungsrunde", heißt es indes von einem Sprecher der Laufen Austria AG.
"Die Unternehmensführung von Laufen arbeitet weiterhin gemeinsam mit dem Betriebsrat intensiv an einem fairen Sozialplan. Gerüchte über einen Abbruch der Verhandlungen sind falsch. In den letzten Verhandlungen konnten wir Fortschritte erzielen und haben uns über die Grundzüge des Sozialplans geeinigt. Bei der Aufteilung der Sozialtöpfe auf die einzelnen betroffenen Mitarbeiter warten wir aber weiterhin auf einen konstruktiven Vorschlag der Gewerkschaft."
Den Termin am Dienstag bestätigt auch Jürgen Kahri, Betriebsrat von Laufen. Er klingt allerdings weniger optimistisch: "Wir haben keine Bewegung mehr drinnen in dem Ganzen."
Abgebrochen sei nicht das richtige Wort, die Verhandlungen seien jetzt einmal unterbrochen. „Wir haben gefordert, dass endlich alles auf den Tisch gelegt wird und wir zu einer Einigung kommen. Ich glaube aber nicht, dass das passiert.“