Aus für umstrittenes Förderband über Donau: Projekt zurückgezogen
Für viele Bewohner im Nibelungengau kommt die Meldung einem verfrühten Weihnachtsgeschenk gleich: Das umstrittene Projekt für ein Mega-Förderband, das mit der Basilika Maria Taferl im Sichtfeld am Rand des Weltkulturerbes Wachau Tausende Tonnen Granitgestein über die Donau bei Krummnussbaum transportieren sollte, wird von den Betreibern fallengelassen.
Dem Treffen von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Nationalrat Georg Strasser, beide ÖVP, mit den Projektbetreibern Alexander Habsburg, dem Besitzer des Hartsteinbruchs Loja in Persenbeug, und dem Baumaterialienriesen Kurt Bernegger folgt nun der Knalleffekt.
Millionenprojekt
Habsburg machte bei dem Zusammentreffen eine klare Zusage: „Wir ziehen das Projekt zurück und verfolgen es nicht weiter. Die offenen Punkte und auch die Bemühungen von Bürgermeister Kerndler haben auf ein schwieriges und langwieriges Genehmigungsverfahren schließen lassen, außerdem wollen wir ein guter Partner, Arbeitgeber und Wirtschaftsbetrieb für die gesamte Region sein. So handhaben wir das schon seit vielen Generationen, und so wollen wir das auch in Zukunft handhaben.“ So kommentierte der Persenbeuger Forst- und Steinbruch-Unternehmer den Rückzug des schon recht aufwendig geplanten Millionenvorhabens.
Immerhin hatten die Betreiber bereits einen positiven Bescheid der UVP-Behörde des Landes NÖ in der Tasche, dass im Genehmigungsverfahren keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig wäre. Gegen das Projekt insgesamt und speziell gegen diesen Bescheid formierte sich massiver Widerstand. Über 2.500 Menschen unterschrieben gegen den Bau. Drei Gruppen, nämlich die Bürgerinitiative „Pro Nibelungengau“, Anrainer des geplanten Verladebahnhofs auf Krummnussbaumer Gebiet und die Gemeinde selbst, legten Beschwerde ein. Mit dem Projekt-Rückzug ist jetzt auch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zur UVP-Frage hinfällig.
Widerstand seitens der Landespolitik
In der Ablehnung der geplanten 1,2 Kilometer langen quer über die Donau schwebenden Materialseilbahn erhielt der Krummnussbaumer Bürgermeister Bernhard Kerndler (ÖVP) zuletzt jedenfalls Unterstützung aus der Landespolitik. LH-Vize Pernkopf hatte seine Ablehnung deutlich zu erkennen gegeben. Im Falle eines Genehmigungsverfahrens kündigte er genaueste Prüfungen durch die Behörden an.
Erleichterung
Das Aufatmen in Krummnussbaum ist groß. „Das ist ein Tag der Erleichterung für unsere gesamte Gemeinde und auch für mich. Dieser Einsatz hat viel Kraft gekostet, aber der Rückzug des Projekts ist für mich der größte Erfolg“, freut sich Ortschef Kerndler.
Und auch LH-Stellvertreter Pernkopf ist beruhigt. „Ich gratuliere Bürgermeister Kerndler, der sich mit aller Kraft für seine Gemeinde eingesetzt hat. Gleichzeitig bedanke ich mich bei Alexander Habsburg, der stets und nach wie vor das Wohl der Region im Blick hatte und nach intensiven und guten Gesprächen das Projekt nun zurückzieht.“