Chronik/Niederösterreich

Top-Manager am Ötscher von Lawinen eingeschlossen

Der Schein trügt. Während in den Städten des Flachlandes bereits der Frühling mit Temperaturen von bis zu 20 Grad eingekehrt ist, herrscht in alpinen Lagen Niederösterreichs noch tiefster Winter. Dies schien diese Woche auch ein Top-Manager der nö. Landesklinikenholding unterschätzt zu haben. Der Mann missachtete in den Ötschergräben die Wintersperre und brachte sich und seine Retter damit in Lebensgefahr.

Der 58-Jährige wollte am Mittwoch eine Wanderung in den Ötschergräben vom bekannten „Ötscherhias“ über den Stierwaschboden in Richtung des dortigen Kraftwerks unternehmen. Weil in dem Bereich in den vergangenen Tagen durch die kräftige Tageserwärmung einige Lawinenabgänge den Weg versperrten, kletterte der Mann über die riesigen Brocken des Lawinenkegels. Weil dem 58-Jährigen allerdings nach dem Abgang eines weiteren Schneebretts der Weg abgeschnitten war, setzte er mit seinem Mobiltelefon einen Notruf ab. Mehrere Bergretter der Ortsstelle Annaberg kamen dem Eingeschlossenen zu Hilfe und brachten ihn mit vereinten Kräften schließlich in Sicherheit. Alle Beteiligten blieben bei der Aktion zum Glück unverletzt.

„Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Es ist grob fahrlässig, während der Wintersperre in dem Gebiet unterwegs zu sein. Die Lawinengefahr ist nach diesem schneereichen Winter immer noch sehr hoch“, erklärt Bruno Digruber von der Bergrettung Annaberg. Im Rax-Schneeberggebiet sind es die teils vereisten Rinnen und Steige, die eine Gefahr darstellen.