Ton wird rauer: Drei Verletzte Polizisten bei Corona-Demo in Ternitz
Von Patrick Wammerl
Die Gangart, die Aggressivität und anscheinend auch die Gewaltbereitschaft bei Corona-Demonstration scheint härter zu werden und zuzunehmen. Mittwochnachmittag ist es bei einem Aufmarsch gegen die Corona-Maßnahmen in Ternitz im Bezirk Neunkirchen zu brenzligen Zwischenfällen gekommen. An der angemeldeten Demonstration unter dem Titel "Wir zeigen Gesicht – Gegen die Coronamaßnahmen und Impflicht" haben laut Polizei rund 250 Personen teilgenommen.
Gegen 31 Veranstaltungsteilnehmer wurde wegen der Nichtbefolgung der Maskenpflicht Anzeige erstattet. Ebenso wurden drei Personen wegen Anstandsverletzungen und zwei Personen wegen aggressiven Verhaltens angezeigt. Zwei Teilnehmer der Kundgebung leisteten bei Festnahmen derart "aktiven Widerstand", dass dabei drei Polizisten verletzt wurden.
Einlieferung in die Justizanstalt
Ein 30-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Neunkirchen wurde laut Polizeibericht wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Dabei leistete er gegen die Bediensteten der schnellen Interventionsgruppe neuerlich massiven Widerstand. Ein 65-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Neunkirchen wurde ebenfalls wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Eingesetzt waren insgesamt 59 Polizeikräfte der "Schnellen Interventionsgruppe", der Bereitschaftseinheit, Einsatzeinheit sowie Beamte aus Neunkirchen und umliegenden Bezirken.
Generell werde bei den Corona-Demos die „Stimmung zusehends aggressiver gegenüber der Polizei“, sagt Polizeisprecher Chefinspektor Johann Baumschlager gegenüber der APA. In Ternitz sei eine Gruppe der Bereitschaftseinheit von Demonstranten eingekesselt worden, eine Trennkette musste errichtet werden. Zudem sei es zu einem Angriff auf einen Medienvertreter gekommen, der allerdings unverletzt blieb. Weiters seien zu Beginn der Veranstaltung von den Teilnehmern „kaum Masken getragen worden“. Einige Personen hätten sich nach Aufforderungen durch Beamte aber einsichtig gezeigt.
Demonstriert wurde gegen die Corona-Maßnahmen am Mittwoch auch in St. Pölten, Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) und im Rahmen eines unangemeldeten Spaziergangs in Waidhofen a. Ybbs. In der Landeshauptstadt gab es bei 350 Teilnehmern drei Festnahmen und 34 Anzeigen. Auch am kommenden Wochenende ist die Polizei gefordert. Auf dem Programm stehen im Bundesland ab Freitag 13 angemeldete Demonstrationen, acht davon beziehen sich auf Corona. Als Schauplätze gelten laut Baumschlager u.a. Mödling, Pöchlarn (Bezirk Melk) und Gmünd.