Chronik/Niederösterreich

Tödliches Lawinenunglück: Snowboarder unter Schneemassen begraben

Am Kleinen Ötscher in Niederösterreich kam es Sonntagmittag zu einem Lawinenunglück. Laut Auskunft der Polizei waren sechs Personen im Freigelände unterwegs.  Laut Auskunft der Polizei waren sechs Personen im Freigelände unterwegs.  „Ein Snowboarder von der Gruppe ist von der Lawine erfasst und verschüttet worden. Es gab eine große Suchaktion“, erklärt ein Polizeisprecher im KURIER-Gespräch. 41 Bergretter, fünf Hundeführer und fünf Alpinpolizisten rückten aus.

Die Gruppe war mit dem Lift hinaufgefahren und wählten eine nordseitige Rinne für ihre Abfahrt. „Dort hat offenbar der erste Fahrer eine Schneewechte losgetreten. Der Mann ist mit einem Schneebrett 300 Meter  abgefahren und wurde verschüttet“, heißt es von der Bergrettung.  Mit einem Lawinensuchgerät konnte der Snowboarder rasch gefunden werden, die  45 Minuten andauernde Reanimation blieb jedoch erfolglos.  „Dieses Ereignis macht uns nicht nur tief betroffen, sondern zeigt auch, wie gefährlich die Lawinensituation derzeit in Niederösterreich ist“, heißt es von der Bergrettung. Für das Ötschergebiet galt am Sonntag oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4. Das Risiko wurde dort also als groß beurteilt.

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Türnitzer Alpen

Erst am Samstag wurde ein 33-Jähriger in den Türnitzer Alpen im Bezirk Lilienfeld von einer Lawine etwa 120 Meter mitgerissen und verschüttet worden. Der Mann aus dem Bezirk St. Pölten wurde nach Polizeiangaben binnen weniger Minuten von Begleitern mittels Suchgerät geortet. Er blieb unverletzt und machte sich nach der Befreiung selbst auf den Weg ins Tal - noch bevor alarmierte Helfer an Ort und Stelle waren.

Der Niederösterreicher war Teil einer fünfköpfigen Gruppe von Tourengehern, die am Großen Sulzberg unterwegs gewesen war. Es herrschte Lawinenwarnstufe 2, also mäßiges Risiko.
Ausgelöst wurde das Schneebrett bei der Abfahrt von einem 32-Jährigen aus dem Bezirk St. Pölten, berichtete die Landespolizeidirektion Niederösterreich. Der letztlich verschüttete 33-Jährige hatte einen Airbag-Rucksack bei sich, den er allerdings nicht mehr rechtzeitig aktivieren konnte. Alarmiert wurden Bergrettung und Alpinpolizei.

Für die Einsatzkräfte war es nicht die einzige Anforderung in die Türnitzer Alpen am Samstagnachmittag. Am Tirolerkogel wurde ebenfalls ein Notruf abgesetzt, ein 47-Jähriger war von einem etwa 20 Meter breiten Schneebrett rund 50 Meter talwärts gerissen worden. Der Skitourengeher wurde nicht verschüttet und blieb unverletzt.