Sextett mit Beständigkeit: Volksmusikpioniere feiern runden Geburtstag
„Jetzt spielen wir euch was G’scheites“.
Mit diesem Satz wurde vor 50 Jahren nach dem sonntägigen Kirchgang beim Wirten in Stift Ardagger eine der schillerndsten, aber auch traditionsreichsten Volksmusikgruppen des Mostviertels gegründet. Gründungsmitglieder und junge talentierte Musikanten geben am morgigen Samstagabend anlässlich des runden Jubiläums einen zünftigen musikalischen „Feierabend“ mit Gästen aus Gastein.
Volksmusik war nicht gefragt
Die „Stifta Geigenmusi“ hatte es zur Gründungszeit gar nicht leicht. "Reine Volksmusik war damals nicht gefragt und fast verpönt“, erinnert sich die Flötistin Rosi Froschauer, die dem Sextett seit 49 Jahren angehört. Es gab wenig Noten- und Liedtextmaterial, man musste sich am Beginn im benachbarten Oberösterreich umschauen, wo die alte Kultur schon wieder mehr aufgeblüht war.
Doch die spiel- und sangesfreudigen Gründer, von denen heute noch Karl Hauer (Bassgeige) und Karl Hopf (Geige) hochaktiv mit dabei sind, ließen sich nicht beirren. Mit Freude und Enthusiasmus wurde musiziert und gesungen, die Perfektion der Darbietung war nie vorrangig. „Das ist bis heute geblieben. Wir haben Spaß und spielen einfach gerne auf“, schildert Froschauer. Bis heute sei es auch Prinzip, dass Junge gerne in die Gruppe integriert werden, das bringe frischen Schwung und erweitere auch das musikalische Angebot. Aktuell sind Hochschulabsolventen im Team.
Breite Palette
Zusätzlich zum breiten Volksmusik-Repertoire ist man auch Schlagern nicht abgeneigt, die Geigenmusi reagiert gerne auf Publikum und Stimmung. Eine Qualität, die auch bei internationalen Auftritten, die bis nach Aserbaidschan führten, bestens ankam.
Beim morgigen Fest beim Mostheurigen Hauer spielt ab 16.30 Uhr die Gasteiner Tanzlmusi „zur Jausn“ auf. Zum „Feierabend“ musizieren dann die Stifta Geigenmusi selbst und die Gasteiner Alphornbläser. Eintrittskarten sind begrenzt, unter 0680/1185957 gibt es Auskunft.