Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Urlaubsziel St. Pölten: Wird die Hauptstadt von Anbietern ignoriert?

Frühlingszeit ist Reisezeit, ein großer Handelskonzern bietet deshalb Ausflüge inklusive Übernachtungen in die „schönsten Städten Österreichs“ an. Die Anreise erfolgt umweltfreundlich mit den ÖBB, auf der Liste befinden sich Wien, Linz, Graz, Bregenz, Dornbirn, Klagenfurt, Salzburg und Innsbruck.

Zwei Landeshauptstädte fehlen allerdings auf der Angebotsliste: Eisenstadt und St. Pölten. Damit stellt sich die Frage, ob die niederösterreichische Landeshauptstadt tatsächlich keine Reise wert ist?

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Laut Statistik ist es so, dass sich in der Stadt an der Traisen durchaus Touristen blicken lassen. 83.000 Ankünfte wurden im Jahr 2019 (also vor Corona) verzeichnet, 170.000 Übernachtungen gezählt. Dass viele nicht wegen Dom, Rathaus und Seenparadies gekommen sind, ist zwar kein Geheimnis. Doch immer mehr Anbieter nützen die zentrale Lage aus, um von hier aus Ausflüge nach Wien oder in die Wachau anzubieten.

Geheimtipps

Dass St. Pölten in so manchem Prospekt ignoriert wird, weiß man auch im Rathaus.

„Vereinzelt dürfte die schöne Hauptstadt des größten Bundeslandes noch nicht auf allen Karten zu finden sein. Mit unserem Masterplan und dem Kulturschwerpunkt für 2024 setzen wir auch aktiv Maßnahmen in diesem Bereich. Aber: Man kennt das ja auch selbst aus dem Urlaub – meist sind es die Geheimtipps, die besonders schön sind und wertvolle Erinnerungen zu schaffen vermögen“, sagt Rathaussprecher Thomas Kainz mit einem Schmunzeln.

Angebote

Auf KURIER-Anfrage gelobt der bekannte Reiseanbieter Besserung und will mit der Annahme aufräumen, dass Reisebusse einen großen Bogen um St. Pölten machen.

„Es stimmt, dass bei den aktuellen Angeboten die Schwerpunkte auf andere Städte gelegt wurden. Unabhängig davon dürfen wir aber mitteilen, dass wir selbstverständlich auch immer wieder attraktive Hotel- bzw. Reiseangebote für unsere Kunden schnüren, um die niederösterreichische Landeshauptstadt St. Pölten zu erkunden."

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