Bodenfraß sorgt für Kritik: Aktivisten planen große Demo in St. Pölten
Am Donnerstag wurde die Landeshauptstadt zum Zentrum von Klimaaktivisten. Zuerst klebten sich Mitglieder der „Letzten Generation“ auf den Schulring vor das BRG/BORG, zu Mittag riefen „Fridays for Future“, kurz FFF, zum Klimastreik auf.
Weil rasch Umleitungen eingerichtet wurden, sorgte die erneute Straßenblockade übrigens nicht für das ganz große Verkehrschaos. Die Polizei ließ die „Letzte Generation“ einfach auf der Straße picken, die Demonstranten lösten sich schließlich selbst von der Fahrbahn.
Einige Stunden später war dann die Bewegung „Fridays for Future“ rund um Flora Peham am Wort. FFF ging vor allem in Sachen Bodenverbrauch mit der Landespolitik hart ins Gericht.
„Täglich gehen in Niederösterreich 2,3 Hektar wertvollen Bodens verloren. Schuld an dem Flächenfraß ist das Versagen der Politik. Die Verbauung der Grünräume mit immer mehr Straßen, Gewerbeparks und Betriebsgebieten muss gestoppt werden“, so WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories.
Kritik an neuen Straßen
Vor allem einige geplante Straßenbauprojekte stoßen den Aktivisten sauer auf. „Veraltete Projekte wie die Ostumfahrung in Wiener Neustadt, die S34 in St. Pölten oder der B37-Ausbau in Krems zeigen, was es heißt, wenn Entscheidungsträger das Konzept der Mobilitätswende nicht verstehen“, betonte Christoph Watz von der Bürgerinitiative „Vernunft statt Ostumfahrung“.
Watz kündigte zudem an, dass beim Klimastreik am 15. September Landwirte mit Traktoren vor dem Landhaus im St. Pöltner Regierungsviertel vorfahren werden.
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Begrüßt wurde von FFF die Überarbeitung der bestehenden Wind-Zonierung, um Standorte für zusätzliche 250 Windräder auszuweisen. Wie berichtet, hat Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP) angekündigt, dass das Ergebnis der Gespräche mit den Bürgermeistern noch heuer vorliegen soll. Christian Oberbauer (Scientist For Future) wünscht aber noch mehr Anstrengungen seitens der Politik.
„Wenn in Niederösterreich bis 2030 rund 1.000 Windräder stehen, dann wird nur 40 Prozent das tatsächlichen Potenzials genutzt.“
Zurechtrücken will man im Büro von Pernkopf die Zahlen in Sachen Flächenverbrauch im größten Bundesland. Tatsächliche liege die Versiegelung bei etwas mehr als einem Hektar pro Tag. Denn bei den 2,3 Hektar handle es sich um die insgesamte Inanspruchnahme von Flächen. Dabei seien aber auch Gärten, Fußballplätze oder Randstreifen mit eingerechnet.
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