Frequency: Nichts kann die größte Party des Jahres mehr stoppen
Von Sophie Seeböck
Im Vorjahr wurde das Frequency-Festival in St. Pölten noch aus Sicherheitsgründen - die Delta-Variante war damals auf dem Vormarsch - von der Stadt untersagt. Nur ein Jahr später spricht Veranstalter Harry Jenner nur mehr von einem Hygiene- anstelle eines Corona-Konzepts. Verpflichtende Corona-Tests oder eine 2G- bzw. 3G-Regel sind laut dem Festivalchef nicht geplant, wie er am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz erklärte.
"Das Frequency wird auf jeden Fall stattfinden", stellte der Veranstalter gleich zu Beginn klar. Dennoch werden die Hygiene-Vorkehrungen der Veranstalter "maximal" ausgebaut werden - in diesem Zusammenhang nannte Jenner weitere Toiletten und Waschanlagen sowie mehr Toiletten- und Handwaschpapier auf dem Gelände des Veranstaltungszentrums (VAZ).
Mehr Platz und nachhaltige Zelte
Die Besucherströme auf Wegen und Anstellflächen sollen entzerrt werden, um so dichtes Gedränge zu vermeiden. Dienlich für dieses Vorhaben sei die Erweiterung des Veranstaltungsgeländes auf die Fläche des ehemaligen Fußballplatzes gewesen. So sei die Veranstaltung heuer "noch sicherer, weil es weniger Engstellen gibt", erklärte Jenner. Gecampt wird wieder an der Traisen. Die bereits 2019 zur Verfügung gestellten zusätzlichen Parkplätze dürfen auch heuer wieder genutzt werden. Insgesamt erstreckt sich die größte Party des Landes damit auf einer Fläche von bis zu 120 Hektar. Gecampt werde weiterhin entlang der Traisen, wie Jenner erklärte.
Dort befand sich nach vergangen Festival-Auflagen meist eine Zelt-Wüste, etwa 50.000 Zelte seien laut Veranstaltern meist zurückgelassen worden. Dem soll nun eine Schweizer Firma entgegen wirken, die heuer erstmals engagiert wurde. Besucher können darüber im Vorfeld Zelte online buchen, die dann am Festival ausgegeben und wieder zurückgenommen werden. "Für die Unbelehrbaren werden die Zelte von der Firma eingesammelt, gewaschen und wiederverwendet", erklärte Jenner. Der Rest werde zur Gänze recycelt.
Um die Sause an der Traisen weiter nachhaltiger zu gestalten, haben sich in den vergangenen Jahren Maßnahmen wie Dosenrücknahmestellen - etwa 200.000 Dosen werden dort gesammelt -, Mehrwegbecher, eine Müllsackausgabe mit Pfand und eine Ölsperre an der Traisen etabliert. Zudem werden rund 200 Freiwillige die Besucher sensibilisieren, das Festivalgelände sauber zu halten und Abfall zu minimieren. Auch Taucher sind nach der Veranstaltung im Einsatz, um zurückgelassene Gegenstände aus der Traisen holen.
Ephorie für vier Acts aus den Charts
Nachdem die Stadt dem Festival in Vorjahr den Riegel vorschob, zeigte sich St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) bei der Pressekonferenz euphorisch und betonte, dass es "nun an der Zeit sei, aus der Kriese zu kommen" und das Leben mit Veranstaltungen wie dieser zu genießen. Für einige Besucher sei laut Stadler ein Festivalbesuch die "Initialzündung", um in St. Pölten zu studieren und in die Landeshauptstadt zu übersiedeln.
Die ursprünglich für 2020 geplante 20. Jubiläumsausgabe - 12 Jahre davon in St. Pölten - soll heuer von 18. bis 20. August über die Bühne gehen.
Bereits am Dienstag, 16. August, um 8 Uhr startet das Early Camping, am 17. August findet das "Prequency" statt. An den folgenden Tagen sind Acts wie AnnenMayKantereit oder Lewis Capaldi zu erleben. Neben u.a. Bilderbuch, RAF Camora und Cypress Hill kündigte Veranstalter Harry Jenner mit Gayle, Glass Animals, Lost Frequencies und Jason Derulo vier Acts aus den Top Ten der Charts an.
Die Tickets "nähern sich dem Ende" laut dem Veranstalter. Die Tageskarten für Samstag werden voraussichtlich nächste Woche ausverkauft sein.