Chronik/Niederösterreich

Praxis mit Firmen soll Schülerinnen Technikangst nehmen

Technik und Naturwissenschaften sind weder fad und spröde noch nur für Burschen geschaffen.

Das galt es am heutigen Mittwoch bei der diesjährigen Abschlussveranstaltung der „MINTality Stiftung“ mit 300 Schülerinnen, aber auch Schülern, zahlreichen Lehrern und Firmenvertretern in der Ybbser Stadthalle unter Beweis zu stellen. 

Ziel der Stiftung ist es, Mädchen für technische Berufe in MINT-Bereichen wie Mathematik, Informatik, Technik oder Ingenieurwesen zu  begeistern und so Fachkräfte heranzubilden.

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Bei Partystimmung wurden technische Projekte, die hauptsächlich Mädchen aus neun Schulen aus Nieder- und Oberösterreich sowie der Steiermark unter professioneller Anleitung umgesetzt hatten, präsentiert. Der Befähigungsnachweis gelang bestens, viele Schülerinnen zeigten sich begeistert. Immerhin hatten sie kleine mobile Roboter gebaut, Miniaturhäuschen mit PV-Anlagen ausgestattet oder durch LED-Lämpchen beleuchtete  Sticker entworfen. 

"Es war eine tolle Erfahrung für die Schülerinnen bei einer Exkursion im  großen Logistikunternehmen TGW in Marchtrenk zu sehen, was Roboter leisten und dann in der Schule selbst eine Mini-Maschine zu bauen“, berichtete die Pädagogin Lisa Fink von der Mittelschule Ybbsitz.

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Mädchen von der Mittelschule Aschbach wiederum wurden von Repräsentantinnen der Amstettner Betonschalungsfirma Doka als sogenannte "Role Models“ betreut. Gemeinsam mit den Burschen in der Klassen zimmerte man Schalungen für neue Bänke für den Schulgarten und betonierte diese dann aus.  

"Vielleicht geht meine Berufswahl in diese Richtung“, meinte Teilnehmerin Amelie. Für ihre Schulkameradin Ilvie stand aber gleich fest, "mit Beton möchte ich später nicht arbeiten“.

Teilnehmerzahl steigt

"Unser Start ist geglückt. Heuer haben sich bei unserem Unternehmensschuljahr neun Schulen beteiligt, nächstes Jahr sind des bereits 21“,  berichteten die Stiftungsgründerin  Therese Niss und die Geschäftsführerin Verena Aichholzer.  Die ÖVP-Nationalrätin Niss initiierte die Stiftung vor zwei Jahren mit zwölf Partnern, darunter neun prominente Unternehmen, sowie den Interessensvertretungen aus Wirtschaft und Industrie.

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Noch immer sei es extrem schwierig, die von Mädchen bevorzugten stereotypen Berufswünsche aufzubrechen, schilderte Niss. Eine von der Stiftung beauftragte Studie untermauerte im Vorjahr, dass nur ein Drittel der befragten Schülerinnen die Beschäftigung im technischen Bereich anstrebte, ein weiteres Drittel zeigte eher vages Interesse und das letzte Drittel absolut keine Ambitionen im MINT-Bereich arbeiten zu wollen.

"Es herrschen noch immer große Reserviertheit und auch Versagensängste, die vielfach auch von den Eltern noch verstärkt werden“, sagt Niss. Der Schlüssel zum Erfolg? "Es gilt den Mädchen durch Praxis einfach die Scheu vor der Technik zu nehmen“, war Therese Niss überzeugt.