Per „Turbo-Plattform“ zum neuen Job
Mit einer neuen österreichweit einmaligen Vermittlungsplattform will das AMS in Niederösterreich gegen die Arbeitslosigkeit ankämpfen. Auf der neuen Homepage www.schnellestelle.info werden in Kurzvideos freie Arbeitsplätze aus dem ganzen Bundesland beschrieben und beworben. Damit soll den Jobsuchenden der Weg zu freien Stellen so kurz als möglich gemacht werden.
64.224 arbeitslos gemeldeten Menschen stehen in NÖ derzeit 10.560 freie Stellen gegenüber. Seit der Corona-bedingten Rekordhöhe der Arbeitslosigkeit Ende April sinke die Zahl der Jobsuchenden wieder kontinuierlich, berichtete AMS NÖ-Chef Sven Hergovich am Freitag. Von Ende Mai bis Ende Juni sank die Arbeitslosenrate um zehn Prozent. „Aber man muss auch sagen, dass wir mit den 64.224 Suchenden um 43,3 Prozent höher liegen als im Juni des Vorjahres“, erklärte der AMS-Landesgeschäftsführer.
Das Arbeitsmarkt-Barometer zeige derzeit nach oben, so Hergovich. In den beiden letzten Monaten haben in NÖ 19.774 Personen ihre Vormerkung am AMS mit einer Arbeitsaufnahme beendet. Das sind um 80 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres 2019.
Angespannte Lage
Doch die Folgen der Corona-Krise seien noch längst nicht überwunden und werden noch länger zu spüren sein. Hergovich rechnet zum Ende der Sommersaison im September und Oktober mit einem Zuwachs bei den Arbeitslosenzahlen. „Dieser Anstieg soll in Niederösterreich aber niedriger sein, als im Rest von Österreich“, hat er als Ziel formuliert.
Die neue Turboplattform soll dieses Vorhaben unterstützen. In kurzen Videoclips präsentieren AMS-Berater aus den Bezirken auch über Facebook aktuelle Stellenangebote. Mit einem Klick gelangt man dann über den eJob-Room zum Job und auch zu anderen Angeboten.
Promi-Unterstützung
Um die „Schnellestelle-Seite“ noch zu attraktivieren, werden manche Videos auch von Prominenten eingespielt. Kabarettistin Angelika Niedetzky, ihr Kollege Gerald Fleischhacker oder die Schauspielerin Lilian Klebow werden in manchen Clips launige und motivierende Botschaften überbringen. „Ich will vermitteln, dass es Möglichkeiten für einen Job gibt. Man muss sich eben darum bewerben“, sagt Niedetzky. In der Zeit des Lockdowns habe sie 40 bis 50 Auftritte verloren und Ängste gehabt, aber auch ein Monat in einem Weingut gearbeitet.
Als Repräsentantin der in Spitälern, Heimen und öffentlichen Gebäuden im Reinigungsdienst tätigen Firma Markas reiste Geschäftsführerin Gerlinde Tröstl zur Unterstützung des neuen Job-Portals in St. Pölten an. Bei 2.000 Mitarbeitern in Österreich habe man heuer bereits 220 Stellen über das AMS besetzt. In einem Krankenhaus beschäftige man derzeit sogar einen Opernsänger als Reinigungskraft, erzählte sie. In ihrem Betrieb gäbe es laufend freie Stellen, so auch aktuell.