Ostumfahrung: Initiative muss mit Demo etwas Platz machen
Von Patrick Wammerl
Die Gegner der Ostumfahrung von Wiener Neustadt haben am Samstag zum Protestkonvoi mit Traktoren und einer Kundgebung auf dem Hauptplatz aufgerufen.
Im Vorfeld der Aktion gingen aber bereits die Wogen hoch. Die Aktivisten der Plattform „Vernunft statt Ostumfahrung“ unterstellen der Stadtführung in Wiener Neustadt, das anscheinend „auf Geheiß von Bürgermeister Klaus Schneeberger das demokratische Recht auf Versammlungsfreiheit sabotiert werden soll“.
Sie wollten für ihre Versammlung unmittelbar vor dem Rathaus eine hölzerne Diskussionskuppel aufbauen und haben dies Ende August angemeldet. Nun muss die Kuppel allerdings wegen stattfindender Trauungen um zirka 30 Meter zur Seite rücken. „Niemand untersagt irgendetwas. Aber man muss Rücksicht auf die Hochzeiten nehmen“, heißt es aus dem Rathaus.
4,8 Kilometer durch Äcker
Um gegen die Ostumfahrung zu protestieren, soll ab 10 Uhr ein Traktor-Konvoi von Landwirten aus dem benachbarten Lichtenwörth ins Stadtzentrum von Wr. Neustadt rollen. Damit will man auf die geplante Verbauung von wertvollem Ackerland in Lichtenwörth aufmerksam machen. Auf einer Länge von 4,8 Kilometer soll die Asphaltpiste über bebaute Felder führen.
Wie allerdings durchgesickert ist, dürften unter den Teilnehmern nur eine Handvoll Lichtenwörther Bauern sein. Bei den restlichen Konvoi-Aktivisten soll es sich um Traktor- und Oldtimerfans aus anderen Orten und Bezirken handeln, heißt es innerhalb der Lichtenwörther Bauernschaft. Diese seien in keinster Weise betroffen und wurden engagiert, so die Kritik. Von einer „Mogelpackung“ ist die Rede. Über 5.000 Menschen haben die Petition gegen die Straße bereits unterfertigt.