NÖ: 229 Meter hohe Windräder sorgen für Spannungen
„Der Schildberg“, sagt Ernst Holovsky, „ist ein wunderbarer Wald. Jetzt wird er zerstört.“ Holovsky wohnt in Böheimkirchen im Bezirk St. Pölten. Auf dem Gemeindegebiet sollen zwei 229 Meter hohe Windräder errichtet werden, auf St. Pöltner Gebiet eines. Etwas mehr als vier Hektar werden dem Projekt wohl weichen müssen, gemeinsam mit der Umweltorganisation „Alliance For Nature“ will er das Vorhaben nun bekämpfen.
UVP-Verfahren
Die Geschichte des Projektes reicht allerdings viel weiter zurück. Denn bereits im Jahr 2013 wurden erste Pläne gewälzt, ein Jahr später die Bevölkerung informiert. „Es ist alles wirklich sehr transparent abgelaufen“, erzählt Bürgermeister Johann Hell. Zudem seien auch die Bürger befragt worden, 462 Menschen machten mit. Das Ergebnis: 61 Prozent sprachen sich für eine Errichtung der Anlage aus, 39 Prozent dagegen.
Auch das notwendige UVP-Verfahren wurde bereits positiv abgeschlossen. Gebaut wurde dennoch nicht. Das lag daran, dass die notwendigen Fördermittel nicht vorlagen.
Einsprüche
Nun soll es an die Umsetzung gehen, dafür mussten allerdings Änderungen eingereicht werden. Die Windräder sind nun etwas höher, müssen versetzt werden. Genau hier wollen die Gegner ansetzen. „Wir haben Einwendungen gegen das Projekt eingebracht, diese werden nun geprüft“, berichtet „Alliance For Nature“-Generalsekretär Christian Schuhböck. Er befürchtet, dass durch den Bau der Windräder das Landschaftsbild zerstört wird.
"Öko-Strom für rund 9400 Haushalte
Bürgermeister Hell will diese Argumente nicht gelten lassen. „Es gibt Ersatzflächen, der Wald wird neu aufgeforstet. Und zwar um vieles mehr, als abgeholzt werden muss.“ Auch EVN-Sprecher Stefan Zach betont die Sinnhaftigkeit des Projektes. „Damit kann Öko-Strom für rund 9.400 Haushalte erzeugt werden.“
Die Böheimkirchner Grünen stehen grundsätzlich ebenfalls hinter dem Vorhaben. „Natürlich muss man aber auch die Sorgen mancher verstehen und ernst nehmen. Aber es wurden die Bürger befragt und es gab eine Zustimmung dafür“, sagt Gemeinderätin Margareta Dorn-Hayden.