Wie Druckerpatronen von einer Weinviertler Firma recycelt werden
Von Michaela Höberth
Eigentlich hätte er sich keine großen Gedanken um seine berufliche Zukunft machen müssen. Gottfried Denner hätte nach der Matura nahtlos in den Betrieb seiner Eltern einsteigen können, einem Viehhandel im Bezirk Mistelbach. Doch Denner hatte andere Pläne. Er hatte eine Idee, von der er überzeugt war. Zu Recht, wie er heute weiß.
Mittlerweile zählt Denners Unternehmen Druckmittel.at gesamt 120 Mitarbeiter. Begonnen hat der heute 37-Jährige mit drei Mitarbeitern vor 13 Jahren. Das Geschäftsfeld ist die Verwertung und Wiederbefüllung von Druckerpatronen. Frei nach dem Credo: „Keine Druckerpatrone soll mehr im Müll landen!“ Eine Idee, für die Denner auch schon mit dem niederösterreichischen „Skarabäus“-Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet wurde.
Wiederbefüllung
„Monatlich kommen über 400.000 leere Druckerpatronen und Toner aller Hersteller und Marken bei uns an und werden durch geschultes Fachpersonal wieder für den freien Markt durch Wiederbefüllung aufbereitet“, sagt der Unternehmer. Wiederbefüllt wird im mittlerweile dazugekauften Werk in London.
„Wir freuen uns immer über Neukunden oder Anfragen zu unseren Leistungen. Je mehr mitmachen, desto mehr helfen wir der Umwelt.“ Tonerkartuschen, die nicht mehr wiederbefüllt werden können, werden mittels eines 360-Grad-Recycling-Verfahrens in seine wichtigen Rohstoffe wie Aluminium, Eisen und diverse Kunststoffe zerlegt und recycelt.
Besser als das Original
Das Problem ist allerdings nach wie vor, dass nur knapp 20 Prozent aller Patronen und Toner recycelt werden und 80 Prozent im Restmüll landen, wo sie nicht hingehören. Dabei sind wiederbefüllte Kartuschen preisgünstiger als das Original, haben eine höhere Kapazität als originale Patronen und sparen viel CO2 ein.
Dabei ist für Denner kein Kunde zu klein: Ganz gleich ob Firma, Organisation, Schule oder Privatperson – es können kostenlose Sammelboxen bestellt werden, die gratis wieder abgeholt werden. „Das Beste kommt zum Schluss: für das Leergut erhält der Sammler/die Sammlerin obendrein Geld. Eine Win-win-Situation also für alle Beteiligten“, so Denner.