Chronik/Niederösterreich

Hoher internationaler Besuch in Kirchstetten

Im englischen Sprachraum ist er einer der berühmtesten Lyriker des 20. Jahrhunderts, hierzulande ist W. H. Auden weniger bekannt. Dabei kaufte der Dichter 1957 in Kirchstetten ein Haus, wo er bis zu seinem Tod 1973 die Sommer verbrachte. und große Teile seines Spätwerks verfasste. Er wurde auch in Kirchstetten begraben. Das Land NÖ erwarb 1988 den Teilnachlass des Schriftstellers, 1995 wurde erstmals eine Gedenkausstellung in seinem einstigen Haus zugänglich gemacht.

Der Nobelpreisträger aus Hainburg, den dort keiner kennt

Anlässlich seines 50. Todestages besuchten nun die Botschafterinnen der USA, Victoria Reggie Kennedy, sowie von Großbritannien, Lindsay Skoll, die Gedenkstätte im Bezirk St. Pölten-Land und wurden dort von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sowie Bürgermeister Josef Friedl empfangen.

Eine Einführung in Leben und Werk des Dichters gab der Leiter des Archivs der Zeitgenossen, Helmut Neundlinger. Er führte auch durch das Museum und erläuterte eine neue Kunstinstallation, in deren Mittelpunkt Audens letztes Auto, ein VW Käfer, steht. Mit dem Fahrzeug holte er Gäste vom Bahnhof ab, erledigte seine Einkäufe und fuhr mehrmals pro Woche zum Wirtshaus bei der Kirche, um zu telefonieren, weil er selbst über keinen eigenen Apparat verfügte.

Interessiert zeigten sich die beiden Botschafterinnen von dem Museum. Mikl-Leitner betonte, dass „Kunst und Kultur bei uns überall im Land zu sehen und zu spüren sind, auch in kleineren Orten wie Kirchstetten.“