NÖ: Warum sich Nena bei kultigem Konzertspektakel auch Sorgen machte
Strahlende Gesichter im euphorischen Publikum und bei den Musikern auf der Bühne der Amstettner Eishalle. Die deutsche Pop-Ikone Nena gastierte Samstagabend auf ihrer "Wir gehören zusammen Tournee“. Sie lieferte den rund 3.000 Fans ein Musikspektakel der Extraklasse ab.
Schon die Blues- und Rockband „Eastwood Haze“ aus Waidhofen/Ybbs verstand es als Vorband in der zum Johann-Pölz-Eventcenter gehörenden Eishalle ordentlich einzuheizen. Bereits locker durch satte Rockrhythmen ließ es dann Nena mit ihrer achtköpfigen Band richtig krachen. Rasch war die nervige Wartezeit zwischen der Vorband und dem Haupt-Act in der gar nicht kühlen Eishalle vergessen.
Mit ihrer unverwechselbaren Stimme sofort präsent, ständig tanzend und hüpfend wie ein Gummiball, ließ die Diva der einst Neuen Deutschen Welle nichts anbrennen.
"Sind es 43 Jahre oder 44 Jahre, egal. Ihr kommt noch immer, das ist wunderbar und nicht selbstverständlich. Vielen Dank dafür“, lobte sie. Mit ständig strahlendem Gesicht und einer bestens gelaunten Band an ihrer Seite hatte die 64-Jährige das Publikum im Blitztempo erobert. Es bekam, was es sich gewünscht hatte.
Hitparade
Im Stakkato wechselte Nena Balladen übers gute Leben, über die Liebe und unsere bedrohlichen Probleme mit bekannten Hits und Rocknummern im Turbotempo. Selbst die E-Gitarre umgeschnallt, legte sie das Bekenntnis der ewigen Rock n’ Rollerin ab.
Stimmgewaltig und textkundig sangen die Fans bei großen Hits wie „Nur geträumt“, „Wunder gescheh'n“, „Leuchtturm“, „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ oder natürlich bei der Friedenshymne „99 Luftballons“- einem der Höhepunkte - willig mit.
Fans, die aus ganz NÖ, vor allem auch aus Wien und dem Linzer Raum zum Nena-Spektakel gekommen waren, bescherten der städtischen Amstettner AVB GmbH einen schönen Erfolg. Die Eishalle musste im Vorfeld noch behördlich auf die Tausenden Gäste einjustiert werden. Neue Erfahrung gesammelt haben die AVB-Leute für derartige Großereignisse in der Eishalle wohl in technischer Hinsicht.
Sound und Lichttechnik kamen bestens an. Dass sich die Halle aber von Beginn an extrem aufheizte und der Veranstalter wenig Reaktion zeigte, besorgte selbst Nena. Gleich am Start beklagte sie Frischluftmangel und Hitze und bot dem Publikum auch eine kurze Pause zum Durchlüften an. "Geht es euch gut, sonst gebt mir ein Zeichen", rief sie.
Mittendrin im Programm zeigte sich der Star dann hartnäckig. „Türen auf und einfach frische Luft herein“, forderte sie von der Bühne aus höflich. Weiter gings erst, als die Securitys nach längerem Zögern die Notausgänge öffneten und die Hitze ausdampfen konnte. Und schon donnerte der Highspeed-Sound wieder durch den Saal.
„Alles gut, wir gehören zusammen“, war das Motto.