Chronik/Niederösterreich

Frau soll schon einmal Killer bestellt haben

Ramazan hatte noch so viele Träume. Er war so liebevoll und hilfsbereit“: Die Familie von Mordopfer Ramazan Kaplan, der vor rund zwei Monaten wie sein Geschäftspartner Harald Weiß in der Türkei erschossen wurde, ist fassungslos. Die eigene Ehefrau soll den Mord an Kaplan in Auftrag gegeben haben – der KURIER berichtet.

Kaplan, dreifacher Vater aus Neunkirchen und sein Kompagnon Weiß aus Bad Fischau wollten in der türkischen Provinz Konya einen großen Milchbetrieb gründen. Ihre Leichen wurden von einem Bauern auf einem Feld gefunden.

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Die Familie wehrt sich gegen die Darstellung, Ramazan Kaplan wäre ein Fremdgänger gewesen. „Das stimmt mit Sicherheit nicht. Eher das Gegenteil ist wahr.“ Die Ehe war bereits einmal geschieden worden. Doch man heiratete wieder.

Mafia-Geschichten

„Sie wollte uns glauben machen, die Mafia hätte das getan“, ist die Verwandte fassungslos. Dabei dürfte sich die Bluttat ganz anders abgespielt haben. Erst ging die Gruppe noch einkaufen und gemeinsam essen. Ein Bauarbeiter gab an, den Männern einen Milchbetrieb in der Nähe zeigen zu wollen. Im Konvoi fuhr man dorthin. Die beiden Arbeiter im ersten Pkw, Kaplan, seine Frau und Weiß dahinter. Dann sollen die Männer eine Panne vorgetäuscht haben. Als Kaplan ausstieg um zu helfen, dürfte ein Mann ihm sofort in den Kopf geschossen haben. Als Weiß fliehen wollte, wurde auch er erschossen.

Auf die Schliche kamen die Ermittler den Verdächtigen auch deshalb, weil der mutmaßliche Schütze noch auf 20.000 Euro wartete – und die Frau mit Telefonaufnahmen erpresst haben soll.

Das Außenministerium hat bereits Kontakt mit den türkischen Behörden aufgenommen.