Mödlings Stadtchef erzürnt über Kritik am Jugend-Angebot
Von Katharina Zach
„Die Aussagen sind unfassbar.“ Nach dem KURIER-Bericht über mangelnde Angebote für Jugendliche in Mödling, will Bürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) die Kritik nicht einfach stehen lassen. Denn aus seiner Sicht gebe es ausreichend Freizeitangebote und auch Freiflächen für junge Menschen. Nicht umsonst, betont er, sei Mödling seit 1998 als „NÖ Jugend-Partnergemeinde“ zertifiziert.
Allein rund 50 Sportvereine mit Jugendarbeit gäbe es; in der Stadt würden zahlreiche Parks und Spielplätze bereitstehen. Dass eine Untersuchung der Schöffelstadt zu dem Schluss kommt, dass Freiflächen in weiten Teilen fehlen, kann der Stadtchef nicht nachvollziehen. Die bestehenden Angebote, wie der Schönbergpark oder das Freizeitgelände seien in drei bis fünf Gehminuten oder mit dem Rad erreichbar. Letzteres liegt allerdings genau genommen in Maria Enzersdorf.
Kritisiert wurde von den Grünen, dass in Parks wie dem Museumspark Fußballspielen verboten ist. Hier argumentiert Hintner etwa mit Beschwerden, dass „Gruppen von Halbwüchsigen“ mutwillig Beete zerstört und Senioren abgeschossen hätten. Alternativen zum Spielen gäbe es ohnehin in der Nähe, sagt er.
Kein Bedarf?
Was den Wunsch der Jugend nach konsumfreien Räumen betrifft, sieht Hintner den Bedarf mit dem Haus der Jugend gedeckt. Dieses werde auch nur von den 50 selben Jugendlichen genutzt, kritisiert Hintner. Natürlich könne man sich da anschauen, wie man das Jugendzentrum breiter gestalten könne. „Oder vielleicht gibt es gar keinen Bedarf.“
Gegen Junge, die sich im Freien treffen wollen, habe er nichts. „Wir haben auch Party gemacht. Aber wir haben den Müll mitgenommen“, nimmt er die Jugendlichen in die Pflicht. Deshalb habe er auch dem Antrag der Grünen zugestimmt, die mehr Freiflächen und Bänke an öffentlichen Orten für Jugendliche forderten. Für konkrete Vorschläge sei er offen. „Am Mödlingbach beim Sportplatz habe ich zum Beispiel kein Problem mit Enzis für alle“, sagt er. Auch Bänke am Bach im Bereich des Kursalons könnte man überlegen.
Worauf Hintner stolz ist: Ausreichend Kinderbetreuungsplätze anbieten zu können. "In Mödling sind wir in der Lage, sämtliche Kindergartenwünsche zu erfüllen", betont er. Kritik daran gab es aber freilich gar nicht.