Chronik/Niederösterreich

Millionenkonzept für Lackenhof: Neue Lifte und Ganzjahrestourismus

Vorwahlzeiten erweisen sich für die Zukunft des krisengeschüttelten Tourismusorts Lackenhof am Ötscher offenbar als günstige Zeiten. Nachdem 2022 vor der Landtagswahl vom Land NÖ eine Bestandsgarantie für den Liftbetrieb im Ötscherdorf abgegeben wurde, stehen vor den Nationalrats- und Gemeinderatswahlen nun die nächsten Hilfsangebote in Millionenhöhe im Raum.

Beim Treffen mit örtlichen Gemeindeverantwortlichen aus Gaming und Lunz unterbreiteten am Montag LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Ecoplus-Aufsichtsratschef Jochen Danninger , Geschäftsführer Helmut Miernicki sowie der Scheibbser Abgeordnete Anton Erber (ÖVP) in der Region langersehnte Zukunftspläne für Lackenhof. Dabei wurden beabsichtigte Maßnahmen des Landes, vertreten durch die Ecoplus-Alpin, in Lackenhof schmackhaft gemacht. Grundtenor ist die Weiterentwicklung des Tourismusorts zum für den Ganzjahrestourismus.

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So ist der Bau einer barrierefreien und wetterfesten neuen Seilbahn auf den 1.520 Meter hohen Hüttenkogel im Ötschermassiv samt einem Besucherzentrum in der Bergstation geplant. Damit ist das Ende des alten Doppelsesselliftes auf den Großen Ötscher in den nächsten Jahren absehbar. Die Fuchswaldschlepplifte sollen ebenfalls ersetzt werden. Ein neuer  kinderfreundlicher Sessellift soll kommen. Und auch die Modernisierung der bestehenden Beschneiungsanlage ist im Millionenprojekt inbegriffen.

Doch  das Füllhorn wird offenbar nicht ohne Bedingungen ausgeschüttet. Voraussetzungen für  all diese Maßnahmen sei aber das Engagement der Region. Kooperation und Unterstützung der Pläne werde eingefordert, heißt es. Weiters ist die Zustimmung verschiedener Grundeigentümer notwendig, um die Pläne zu ermöglichen. Ein Großteil befindet sich im Eigentum des Industriellen Thomas Prinzhorn

Auch ein  erweitertes Radfahrangebot auf bestehenden Forststraßen im Ötschergebiet soll möglich gemacht werden. In den vergangenen Wochen habe es bereits konstruktive Gespräche und Verhandlungen mit Grundeigentümern gegeben, wird berichtet.

Interessantes politisches Detail dazu: FPÖ-Klubchef Reinhard Teufel stammt aus Lackenhof und dürfte als Grundbesitzer ebenfalls ein Wörtchen mitzureden haben. Als weitere Voraussetzung gilt das Engagement von Investoren, um Beherbergungseinrichtungen in Lackenhof zu schaffen. Auch in dieser Richtung gäbe es ebenfalls gute Verhandlungen, heißt es aus den Reihen des Landes.  Der geplante Millionenausbau könne nur erfolgen, wenn vor allem neue Gästebetten in der Region entstehen, wird versichert.

Trotz der vergangenen frühzeitig wegen Wärme und Schneemangels abgebrochenen Wintersaison wird am Wintersport festgehalten. "Es müssen alle an einem Strang ziehen, dann kann Lackenhof gemeinsam weiterentwickelt werden. Das ist wichtig für die Region und weit darüber hinaus“, betonten Pernkopf und Danninger.

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In Gaming sollen Bürgermeister Andreas Fallmann (SPÖ) und Wirtschaftsgemeinderat Peter Bruckner (ÖVP) als erste örtlich Ansprechpartner fungieren, um die Vorhaben voranzutreiben. Kommunalpolitisch wird diese Konstellation vor den Gemeinderatswahlen interesssant. Bruckner war harter politischer Konkurrent der im heurigen Jänner abgetretenen SPÖ-Bürgermeisterin Renate Rakwetz

"Wir unterstützen das Projekt zu 100 Prozent und sind dankbar für das Angebot des Landes. Wir werden alles dafür tun, dieses Zeitfenster und die Chance zu nützen“, erklärte der Gaminger Ortschef Fallmann.