Chronik/Niederösterreich

Melker Fährhaus von nun an in städtischer Hand

Seit vielen Jahren bildet das Fährhaus Jensch am Melker Hafenspitz das „Eingangstor“ in die Donaustadt. Rund 450.000 Schiffstouristen und knapp 200.000 Radfahrerinnen und Radfahrer kommen jährlich auf diesem Weg in die Stadt. Seit Mai diesen Jahres blieben die Türen des Traditionsbetriebs aber geschlossen.

1,2 Millionen Euro

„Meine Eltern haben dieses Haus erbaut, entsprechendes Herzblut steckt darin“, so die ehemalige Besitzerin Karin Scherzer-Jensch. „Ich wollte aber in Zukunft mehr Zeit für meine Familie und unsere Niederlassung in Wieselburg haben“, erklärt die Gastronomin den Entschluss zum Verkauf.

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Ein neuer Käufer wurde nun nach mehreren Monaten des Stillstands mit der MEKIV (Melker Immobiliengesellschaft), die zur Stadt gehört, gefunden. Laut Stadtchef Patrick Strobl stelle man mit dem 1,2 Millionen teuren Ankauf die weitere gastronomische Versorgung am Hafenspitz sicher. Außerdem erwarb die Stadt nicht nur das Lokal selbst, sondern auch den dazugehörigen Campingplatz.

Sanierung notwendig

Im nächsten Schritt wolle man nun einen Pächter finden, der im bisher saisonalen Haus einen Ganzjahresbetrieb führen soll. Um dies zu ermöglichen bedarf das in die Jahre gekommene Gebäude einer Sanierung, außerdem müsse für die Wintermonate überhaupt erst eine Heizung verlegt werden. „Unser Ziel ist es, dass noch heuer aufgesperrt werden kann“, zeigt sich Stadträtin und MEKIV-Geschäftsführerin Ute Reisinger optimistisch.

Ab kommender Woche soll die Pächtersuche offizielle mit einer Ausschreibung beginnen, so der Bürgermeister. „Es gibt schon einige Interessenten, wir wollen aber einen ordentlichen Bewerbungsprozess ermöglichen“, so Strobl.

Vorfreude

Vorbesitzerin Karin Scherzer-Jensch zeigt sich beim Pressetermin äußerst zufrieden mit der Lösung durch die Stadt: „Ich freue mich, dass wir mit der Stadtgemeinde und ihrer Gesellschaft Käufer gefunden haben, von denen wir wissen, dass das Haus in guten Händen ist. Ich freue mich dann schon auf ein Schnitzel als Besucherin.“