Leopold Figl mal acht im Museum des Ahnherrn
Das Wirken einer der legendärsten politischen Persönlichkeiten der Zweiten Republik wird im kleinen Ort Rust im niederösterreichischen Tullnerfeld in Ehren gehalten. Das „Figl-Museum“, das dem ersten Bundeskanzler nach dem Zweiten Weltkrieg, Leopold Figl, in seinem Heimatort gewidmet ist, feiert heuer das 40-jährige Gründungsjubiläum. Ein Anlass, um das museale Angebot gleich um einen Mosaikstein zu erweitern. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) traf dieser Tage nämlich im Museum mit acht engen und weitschichtig Verwandten des legendären Kanzlers zusammen: Und sie alle heißen Leopold Figl.
Das rund um die Büste des über Parteigrenzen hinweg geschätzten Kanzlers, Außenministers und Landeshauptmanns entstandene Foto mit Mikl-Leitner wird seinen Platz in der Figl-Dokumentation finden. Hier sind die zeitgeschichtlichen Höhepunkte des jungen Österreichs, an denen Figl mitwirkte – etwa die Unterzeichnung des Staatsvertrags – dokumentiert. Aber auch Figls KZ-Inhaftierung, sein Werdegang und legendäre Auftritte des bäuerlich christlichen Politikers werden beschrieben. Die berühmte Weihnachtsansprache 1945, „Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben“, oder der Besuch in Rust mit dem Sowjet-Ministerpräsident Nikita Chruschtschow und die berühmte Kukuruz-Wette, sind dokumentiert.
In der großen Figl-Verwandtschaft, aber vor allem auch in der ÖVP, wird das Andenken an den 1965 im 63. Lebensjahr gestorbenen Figl hochgehalten. „Die Bedeutung seiner Rolle für die Rückgewinnung der österreichischen Souveränität sowie sein unermüdlicher Einsatz für die Grundsätze der Freiheit und Demokratie sind bis heute von großer Relevanz“, sagte Mikl-Leitner. Das Museum sei wichtig, um Figls Lebensleistung zu würdigen und seine Ideale weiterzutragen.