Lawinenabgänge fordern Bergretter, Gefahr weiterhin groß
Samstagmittag ging die erste Alarmierung für die Bergrettung NÖ/Wien raus: Die beliebte, aber steile Abfahrt Sterngassl Richtung Türnitzgraben am Tirolerkogel wurde von einer Gruppe mit vier Tourengehern befahren. Auf einer Seehöhe von rund 1.200 Metern löst eine Person eine Lawine aus, die sie rund 20 Meter mitriss. Nur durch großes Glück bleiben alle unversehrt. Die Sportler waren zudem sehr gut ausgerüstet (Lawinenverschütteten-Suchgerät, Schaufel, Sonde) und haben den Lawinenabgang umgehend dem Bergrettungs-Notruf 140 gemeldet.
Um 14 Uhr gab es die nächste Alarmierung vom Großen Sulzberg (Annaberg), wo fünf Tourengeher die nordseitige Rinne abgefahren und auf einer Seehöhe von 1.250 Metern in eine Lawine geraten sind. Eine Person, die auch die Lawine ausgelöst hatte, wurde rund 150 Meter in die Tiefe mitgerissen und über einen Meter tief verschüttet. Mit Einsatzfahrzeugen der Bergrettungsortstellen Mitterbach und Annaberg und rund 30 Bergretter von sechs Ortsstellen rückte die Bergrettung aus.
“Die restlichen, nicht verschütteten Mitglieder der Gruppe haben vorbildlich gehandelt und konnten innerhalb von zehn Minuten den begrabenen Tourengeher befreien, sodass das weitere Einsatzgeschehen großteils ohne dem Eingreifen der Bergrettung bewerkstelligt werden konnte. Nur dadurch und dank großem Glück gab es heute keine Personenschäden zu beklagen. ”, so Robert Salzer, Gebietspressesprecher Gebiet Mitte der Bergrettung.
“Alle Tourengeher waren gut ausgerüstet, haben schnell reagiert und die Lawinenabgänge gemeldet, auch wenn niemand wirklich zu Schaden gekommen ist. Daher danke für das vorbildliche und vorausschauende Verhalten, mit dem stundenlange, ressourcenintensiven Einsätze verhindert werden.”, so Landesleiter der Bergrettung NÖ/W Matthias Cernusca.
Die großen Neuschneemassen, Triebschnee, Schneeverfrachtungen die dem starken Wind geschuldet sind sorgen auch in den kommenden Tagen weiterhin für “große Lawinengefahr” mit der Lawinenwarnstufe 4 Niederösterreichs Bergen.
Eine Schneebrettauslösung sei "bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers möglich, stellenweise auch wahrscheinlich", wurde betont. Es könne auch zu "spontanen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus dem Steilgelände kommen". Zweigeteilt war die Einschätzung für die Türnitzer Alpen. Über 1.000 Meter Seehöhe galt erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3), unterhalb mäßiges Risiko. Mit Stufe 2 wurden die Gutensteiner Alpen und - oberhalb der Waldgrenze - auch das Semmering-Wechselgebiet bewertet.
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