Raiffeisen-Jugendsymposium: „Deine Passion findest du nicht auf der Couch“
Von Chronik Iser
Die Jugend von heute ist faul, hängt nur am Handy und interessiert sich ausschließlich für sich selbst? Dass diese Vorurteile nicht stimmen, bewies das zweite Jugendsymposium der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien. Rund 140 Jugendliche fanden sich dabei letzten Samstag in der Landesgalerie in Krems ein.
Puls-4-Infochefin Corinna Milborn moderierte
„Durch Ihr Kommen beweisen sie schon, dass Sie was verändern wollen“, sagte Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, zu Beginn des Events. „Das Denken und Agieren der jungen Generation hat höchste Relevanz bei der Gestaltung und Entscheidung von wesentlichen Zukunftsthemen.“ Am Programm standen Vorträge von Jungunternehmerin Kosima Kovar und dem Gründer der Berufsinformationsplattform "Whatchado" Ali Mahlodji mit anschließenden Fragerunden sowie eine Podiumsdiskussion. Puls-4-Infochefin Corinna Milborn führte durch den Abend.
Kovar hatte vor vier Jahren die erste Green Marketing-Agentur Österreichs namens „sgreening“ gegründet und war 2020 vom Wirtschaftsmagazin Forbes unter die Top 30 Unternehmer unter 30 Jahren gelistet worden. Nachhaltigkeit ist das zentrale Anliegen ihres Unternehmens, weshalb sie sich auch in ihrem Vortrag diesem Thema widmete. Dabei gehe es nicht nur um CO2-Reduktion. Sondern: „Heute so zu wirtschaften, dass die Generationen danach auch noch so leben können, wie wir es aktuell tun“, sagte Kovar. Dabei spielen soziale Aspekte genauso ein Rolle wie ökologische und wirtschaftliche.
"Einfach machen, was soll schon passieren"
Nur Unternehmen, die es mit der Nachhaltigkeit wirklich ernst meinen und sie in ihrem Kerngeschäft verankert haben, werden als Kunden bei „sgreening“ angenommen. „Wer sich nur grün anpinseln will, ist bei uns an der falschen Adresse“, meinte die 27-Jährige. Ihr Tipp an alle, die richtig durchstarten möchten? „Einfach machen, was soll schon passieren.“
Ali Mahlodji, einst als iranischer Flüchtling nach Österreich gekommen, betonte in seinem Vortrag vor allem das Miteinander. Die diversen Stationen in seinem Leben hätten ihm gezeigt, wie wichtig es sei, sich gegenseitig zu stärken und das zu finden, was man gerne tut. „Wie finde ich meine Passion“, war im Anschluss eine Frage aus dem Publikum. „Nicht auf der Couch. Du musst rausgehen und dich der Welt anbieten. Das Wichtigste ist probieren“, antwortete der EU-Jugendbotschafter.
Zwischen den beiden Keynote-Vorträgen fand eine Podiumsdiskussion statt. Unter der Leitung von Millborn diskutierten die ehemalige Bundesschulsprecherin, zwei Klima-Podcaster und zwei Jungfunktionäre der Raiffeisen aus unterschiedlichen Bereichen, was man mit Engagement und Einsatz bewirken kann.
Den Schluss der Veranstaltung bildete eine interaktive Ausstellung und Jobbörse. Dort konnten die Teilnehmer auch Bewerbungsfotos von sich machen lassen. Bei Speis und Trank aus der Region hatten sie die Gelegenheit, sich zu vernetzen.
Alle Nachrichten aus Krems und der Wachau jeden Freitag im Postfach mit dem KURIER Krems-Newsletter: