Chronik/Niederösterreich/Krems

Politische Debatten: Kein Brückenschlag in Mautern und Mauthausen

Das Verbindende der beiden Donaubrücken in Mauthausen (an der Landesgrenze OÖ/NÖ) und  jener von Mautern nach Stein (Bezirk Krems) steht aktuell nicht im Vordergrund. Gemeinsam ist ihnen, dass sie baufällig sind. Erstere soll durch einen Neubau ersetzt, Zweitere saniert werden. Gemeinsam ist ihnen auch, dass beide Vorhaben seit Jahren zu Debatten führen.

In Mauthausen  haben Beschwerden und Einwände dazu geführt, dass sich der Baustart für die neue Brücke massiv verzögern wird. In Mautern gibt es noch keine Lösung für die Zeit während der Sperre. Eine versprochene Ersatzbrücke wird nämlich nun doch nicht realisiert. Das hat der für Verkehr zuständige Landesrat Udo Landbauer (FPÖ) vor Kurzem angekündigt. 

Eine neue  parteiübergreifende Initiative will  die Situation  zum Wohlwollen aller auflösen. Die Bürgermeister von Krems und Mautern, Peter Molnar (SPÖ) und Heinrich Brustbauer (ÖVP), haben gemeinsam eine Unterschriftenliste gestartet. So soll die Meinung der Bevölkerung abgefragt werden. „Mit dem Entfall der Ersatzbrücke steht für mich das Gesamtprojekt auf dem Prüfstand“, sagt Molnar. So sieht das auch Brustbauer, denn „bei den Projektvorstellungen in Mautern und Stein war die Ersatzbrücke während der rund vierjährigen Bauzeit ein essenzieller Bestandteil des Gesamtprojektes“.

"Massive Einschränkungen"

Mit der  Umfrage will man „Zurück zum Anfang“: die Neuplanung der Sanierung der Mauterner Donaubrücke. Wichtigstes Ziel sei es, den  Pkw-, Fuß- und Radverkehr zwischen Stein und Mautern sicherzustellen. Die Brücke ohne Ersatz zu sperren, sei keine Möglichkeit für die Bürgermeister. Eine solche Maßnahme würde die gesamte Region enorm belasten und zu massiven Einschränkungen führen, so Molnar und Brustbauer.

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Auch die Neos haben in der Vorwoche eine  Online-Petition gestartet, die mittlerweile mehr als 3.000 Unterschriften zählt. So soll eine neue Brücke für den motorisierten Verkehr genutzt werden, die historische, denkmalgeschützte für Fußgänger.
Mario Pulker, Tourismus-Spartenobmann der Wirtschaftskammer NÖ, spricht sich ebenso für diese Version aus. Was aktuell passiere, würde einen „riesigen wirtschaftlichen Schaden“ für die Region anrichten.

„Es wäre viel besser, eine neue Brücke zu bauen und die alte bestehen zu lassen. Das ist dann eine zusätzliche Touristenattraktion. Wenn man nach Holland schaut, dann gibt es auch viele Möglichkeiten, wie man diese mit Veranstaltungen bespielen kann.“ Vieles sei nicht bedacht worden. Wenn etwa Weinbauern ihre Trauben über den Umweg bringen müssen, können sie „Most, aber keinen Wein“ abfüllen.

Konzept im September

Aus dem Büro von Landbauer heißt es dazu, dass der Zwei-Brücken-Lösung aus Gründen des Ortsbildes bereits vom  Bundesdenkmalamt eine Absage erteilt wurde. Die Sicherheit sei aktuell  gewährleistet. Eine Benützbarkeit der Brücke bis zur Sanierung (circa Herbst 2025) sei  sichergestellt. Aktuell arbeite man in jedem Fall an einem Konzept für das Sanierungsprojekt. Dieses soll im September präsentiert werden.

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Neubau der Brücke Mauthausen in der Warteschleife

Jene, die die Brücke Mauthausen nutzen, müssen vorerst ebenso Geduld haben. Die UVP-Genehmigungen wurden vom Bundesverwaltungsgericht aufgrund von Beschwerden geprüft und der Ausschluss der aufschiebenden Wirkung wurde aufgehoben. Damit verzögert sich der Baustart massiv. 

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) bedauerten diese Entscheidung, der „letztlich zulasten der Bevölkerung“ gehe. Zudem werden zwischen dem 12. August und dem 6. September Erhaltungsarbeiten an der Bestandsbrücke durchgeführt. Diese Arbeiten sind über sechs Nächte angesetzt. Zwischen 19.30 Uhr und 5 Uhr muss man daher immer wieder mit kurzzeitigen Verkehrsstopps und Wartezeiten rechnen. Man geht von keinen erheblichen Verzögerungen aus.

Die Aussicht auf einen befreienden Brückenschlag liegt aktuell offenbar in weiter Ferne.