Chronik/Niederösterreich/Krems

Kremser Gesundheitstechnologie soll internationalen Markt erobern

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Die „besten Rahmenbedingungen für die besten Köpfe“ bietet nach Erweiterungs- und Modernisierungsarbeiten das Technologie- und Forschungszentrum Krems (kurz TFZ), sagte Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) am Dienstag bei der Wiedereröffnung.

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Das bestätigt auch Christoph Zaba von der Fresenius Medical Care Adsorber Tec GmbH. Der weltweit führende Anbieter von Produkten und Services zur Blutreinigung ist eines von 28 gesundheitstechnologischen Unternehmen, das hier im Kremser Gewerbegebiet angesiedelt ist.

Für steigende Anforderungen gewappnet

Mit dem Ausbau der modernen Entwicklungslabore am Standort sei man auch in Zukunft für die ständig steigenden regulatorischen Anforderungen an Medizinprodukte gut aufgestellt. Durch die Modernisierung könne man nun neue Herausforderungen, wie die Ausbreitung auf den amerikanischen oder asiatischen Raum verfolgen.

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Seitens der Wirtschaftsagentur Ecoplus, die das Zentrum mit den Spezialimmobilien RIZ NÖ-Nord und BTZ (Biotechnologiezentrum) betreibt, wolle man auch in Zukunft gute Infrastruktur schaffen, womit Standort-Geschäftsführer Michael Beranek weitere Investitionen ankündigte. In den nun abgeschlossenen Umbau flossen rund 500.000 Euro.

Nach der Schließung eines Werks der MAGINDAG (Magnesitindustrie AG) 1995, gründete die Wirtschaftsagentur Ecoplus am Standort noch vor der Jahrtausendwende das RIZ NÖ-Nord. 

Ab 2000 wurde der Standort in mehreren Ausbaustufen immer wieder erweitert, um die hohe Nachfrage nach high-tech Laborräumlichkeiten und Büroräumlichkeiten zu decken. Insgesamt wurden seit dem Bestehen 14 Millionen Euro in das TFZ gesteckt. In die letzte Erweiterung (neue Forschungs- und Produktionsstätten für die Unternehmen Cells+Tissuebank Austria und die Fresenius Medical Care Adsorber Tec GmbH) floss rund eine halbe Million Euro. 

Die vermieteten Räumlichkeiten bieten 28 Unternehmen im Spezialbereich der Forschung und Produktion biomedizinischer Produkte und patientenbezogener Präparate Platz. In enger Zusammenarbeit mit den Kremser Universitäten arbeiten am Standort auch 3.000 Studierende in den Technologiefeldern am Standort.

Dabei entstanden auch für die gemeinnützigen Cells+Tissuebank Austria GmbH neue Räumlichkeiten. Mit der Organisation ist seit 2003 mittlerweile die größte Gewebebank für den Stütz- und Bewegungsapparat Europas in Krems ansässig.

Neue Methoden, höhere Kapazitäten

30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widmen sich hier der Aufbereitung und Prozessierung von gespendetem Gewebe, vor allem für die Behandlung von Knochendefekten. "Mit der Erweiterung der Herstellkapazitäten am Standort Krems sind wir in der Lage bis zu 25.000 Gewebespenden pro Jahr zu prozessieren. Derzeit verteilen wir ca. 60.000 Transplantate pro Jahr“, erklärt Geschäftsführer Andreas Kogler die Chancen des Ausbaus. Mit der Erweiterung wolle man auch neue Felder wie die Prozessierung von Minisken und Weichgewebe forcieren. 

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