Chronik/Niederösterreich/Krems

Energieautark bis 2030: So will Krems klimafit werden

Das Thema Umwelt zieht sich im Kremser Gemeinderatswahlkampf durch alle Fraktionen. Am Donnerstag sprang auch die Stadtregierung unter Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) auf diesen Zug auf und präsentierte einen Klima- und Umweltmasterplan für die nächste Legislaturperiode.

12-Punkte-Plan

Der ehemalige Klimabündnis-Geschäftsführer und Kremser Energieexperte Peter Molnar formulierte darin für die Bereiche Verwaltung, Stadtentwicklung, Mobilität und Energie jeweils drei Maßnahmen.

Teils sind diese, wie etwa das preisgekrönte Klimarelevanztool oder das aktuell in Bau befindliche Biomasseheizwerk der Stadt, bereits umgesetzt. Die Verdopplung des Radverkehrsanteils auf bis zu 15 Prozent oder ein Boulevard von der Landesgalerie bis zum Steiner Tor sind aber noch Zukunftsvisionen, wie Molnar erklärt. Die grünen Ziele der Stadt sind ambitioniert, bis zum Jahr 2030 will man komplett energieautark werden.

Schon 2012 wurde die gemeindeeigene Energieautarkie bis 2030 beschlossen. Mit dem neuen Klima- und Umweltmasterplan 2022-2027 soll dies bereits drei Jahre früher möglich sein. 

In Masterplan formulierte Klima- und Umweltexperte Peter Molnar jeweils drei Maßnahmen für die vier Bereiche Verwaltung, Stadtentwicklung Mobilität und Energie

Die 12 Punkte: 

  • Verwaltungs-/Kompetenzreform: Ab der nächsten Legislaturperiode soll eine eigene Klimaabteilung etabliert werden. 
  • Energiemonitoring/-buchhaltung: Die Wärme- und Stromversorgung der öffentlichen Kremser Gebäude wird regelmäßig ausgewertet und analysiert. Dadurch konnte der Energieverbrauch bereits um 15 Prozent reduziert werden. 
  • Klimarelevanztool: Mit diesem preisgekrönten Werkzeug sollen künftig alle Stadtsenats- und Gemeinderatsanträge auf Klimarelevanz überprüft werden.
  • Kremser Plätze: Die Klima- und Energiemodellregionen (KEM) Krems beschäftigt sich mit der Adaptierung und Neugestaltung der Kremser Plätze (Wasser, Beschattung, Bepflanzung, Entsiegelung, Möblierung. Es soll ein einheitliches Gesamtkonzept ausgearbeitet werden. 
  • Bäume: Die Anzahl der Bäume soll kontinuierlich erhöht werden. Der Stadtpark Krems spielt dabei eine wichtige Rolle: Er soll durch eine (E-)Bus Haltestelle an der Ringstraße, sowie für Radfahrer und Fahrradtaxis attraktiviert werden. 
  • Expertenaustausch: Gemeinsam mit der Donau-Universität Krems soll ein "Konzept zur Grünraumvernetzung" ausgearbeitet werden. 
  • Zusammenhängendes Radwegenetz: Der Anteil des Radverkehrs soll so rasch als möglich auf 13-15 Prozent ausgeweitet werden. Dazu muss das Radwegenetz in und um Krems besser verbunden werden. 
  • 30er-Zonen, Boulevard: In der Mitterau, gegebenenfalls auch in der Altstadt sollen großflächige 30er-Zonen bzw. Begegnungszonen umgesetzt werden. Gleichzeitig soll der Bereich Landesgalerie Stein bis zum Steiner Tor zum verkehrsberuhigten Fußgänger- und Radfahrerboulevard werden. 
  • Öffentlicher Verkehr: Frequenz-Ausweitung der Zugverbindung Krems-Wien, Ausweitung der Betriebszeiten und Elektrifizierung der Zugverbindung Krems-St. Pölten, Überprüfung Betriebszeiten Wachaubahn, Konzept Kremser Stadtbahn weiterverfolgen, Stadtbus Krems elektrifizieren; Eine neue elektrifizierte Busstrecke Welterbeplatz - Steiner Tor - Simandlbrunnen - Bahnhof und retour ist in Planung. 
  • Fotovoltaik-Anlagen: Ausweitung der Fotovoltaik-Kapazitäten auf öffentlichen Gebäuden in Krems läuft. PV-Freiflächenanlage in Krems-Landersdorf in Planung. 
  • Biomassekraftwerk Krems
  • Umsetzung Badearena neu: Mit diesem Projekt wird Krems ab 2025 näher an die Donau gebraucht. Energiekosten sinken trotz Vergrößerung um rund 25 Prozent. 

Komplett verbindlich wird der Kremser Klima- und Umweltmasterplan aber nicht werden, da er dem Gemeinderat nicht zum Beschluss vorgelegt werden wird: „Viele der Maßnahmen sind ja bereits beschlossen“, ergänzt Resch.

Budget-Verhandlungen starten gleich nach Wahl

„Es ist kein Ende des Weges in Sicht und es wird noch viel kosten“, kündigt der Bürgermeister höhere Investitionen für das Klima als die 3,8 Millionen Euro 2021 an. Die Budget-Verhandlungen sollen bereits am 5. September, also am Tag nach der Wahl starten.

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Geht es nach Resch, soll dann auch das Umwelt-Ressort neu aufgestellt werden. Einen Wunsch-Stadtrat des Bürgermeister für diesen Bereich gibt es mit Peter Molnar ebenfalls schon. Er tritt parteilos auf der Liste von Resch an. 

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