Chronik/Niederösterreich/Krems

74-Jähriger überrollte Ehefrau: Elf Monate teilbedingt

Weil er seine Ehefrau im Oktober des Vorjahres mit einem Auto überrollt und getötet haben soll, ist ein Mann am Montag in Krems zu elf Monaten Haft, davon acht bedingt, verurteilt worden. Der Schuldspruch ist nicht rechtskräftig. In dem Fall waren gegen den damals 73-Jährigen zunächst Mordermittlungen eingeleitet worden. Die Zeit, die der Beschuldigte in U-Haft verbracht hatte, wurde angerechnet, weshalb Gerichtsangaben zufolge eine Enthaftung des Angeklagten erfolgte.

Der Vorfall datiert vom Nachmittag des 14. Oktober 2022. Laut Landesgericht Krems hatte der Angeklagte den Retourgang seines Wagens eingelegt und abrupt zurückgeschoben. Dabei habe der Mann seine hinter dem Fahrzeug stehende, gebrechliche Ehefrau mit dem Pkw überrollt.

Ein Passant nahm Hilferufe wahr und setzte die Rettungskette in Gang. Die 87-Jährige war unter dem Auto eingeklemmt. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen, die nach Polizeiangaben zuvor unweit ihrer Wohnadresse mit dem Hund spazieren gegangen sein dürfte. Der Rottweiler blieb unverletzt.

Kopfverletzung

Der Ehemann des Opfers wurde hinter dem Pkw liegend auf der Fahrbahn entdeckt. Der Mann erlitt eine Kopfverletzung und wurde im Landesklinikum Gmünd behandelt. Anschließend wurde er festgenommen und in die Justizanstalt Krems eingeliefert. Zunächst wurden Mordermittlungen aufgenommen, der diesbezügliche Verdacht erhärtete sich aber nicht.

Der Beschuldigte war zum Tatzeitpunkt alkoholisiert gewesen, ihm wurden 1,9 Promille nachgewiesen. Angelastet wurde dem Niederösterreicher letztlich grob fahrlässige Tötung. Nach Angaben des Landesgerichts Krems verzichtete der Angeklagte auf Rechtsmittel. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

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