Chronik/Niederösterreich

Bebauung bringt Anrainer auf Barrikaden

Probleme durch Verdichten der bestehenden Bebauung bringen Anrainer in Krems auf die Barrikaden. Sie fürchten den Verlust von Lebensqualität.

Aktuelles Beispiel ist ein Wohnbauprojekt in der Langenloiserstraße. Das entspreche zwar allen Vorschriften, doch eine Verschlechterung der Gesamtsituation scheint trotzdem nicht vermeidbar zu sein. Wolfgang Wendlehner, Sprecher der Bürgerinitiative „Am Steindl“ kritisiert: „Die letzten grünen Flecken werden mit immer größeren Gebäuden zubetoniert. Weil es keinen Bebauungsplan gibt, der die Größe beschränkt. Der würde allerdings die Gewinne der Bauspekulanten verringern.“

Eingekeilt zwischen Bergen und Donau sind Bauplatzressourcen in Krems knapp: „Wir sind angehalten, bestehendes Bauland zu nutzen“, erklärt Stadtrat Gottfried Haselbacher den Grund für das Schließen von Baulücken. „Wir sind in allem an die Gesetze gebunden. Erfüllt ein Bauwerber alle Bedingungen, können wir kein Gebäude verhindern“, ergänzt er.

Parkplätze

Ein Hauptproblem ist aus Wendlehners Sicht nicht gelöst: Dass pro Wohnung lediglich ein einziger Autostellplatz entsteht – weil rechtlich nicht mehr nötig ist.

„Es gibt natürlich ein Spannungsfeld zwischen Vorschriften und Wünschen der Anrainer. Deren Sorgen nehmen wir ernst, bemühen uns um einen Konsens“, sagt Haselbacher. Nur könne man nicht mehr erzwingen als die Bauordnung vorsieht. Diese Auskunft hilft den Anrainern der Langenloiserstraße, wo schon bisher Parkplatzmangel herrscht, nicht weiter.

Dazu werfen die Anrainer der Gemeinde vor, dass nicht einmal Natura-2000-Gebiet unbeeinträchtigt bleibt. „Das grenzt nur an“, argumentiert die Stadt. Der Bau berühre das Schutzgebiet nicht, lediglich sein Garten. Dass der umgestaltet wird, stört nicht. „Ich habe das Land auf das Schutzgebiet aufmerksam gemacht. Tage später hat ein Bagger alles zugeschoben“, beklagt Anrainerin Evelyn Trondl.