Chronik/Niederösterreich

Kind in Hundebox: Behörden sollen früher alarmiert worden sein

Beim Fall rund um jenen Zwölfjährigen, der von seiner Mutter im Waldviertel in eine Hundebox gesperrt und gequält worden sein soll, sollen die Behörden bereits weit früher informiert gewesen sein als bisher angenommen.

Der KURIER hat als erstes Medium über den Fall berichtet:  Die Niederösterreicherin soll ihren Sohn von Anfang September bis November 2022 geschlagen, gefesselt, geknebelt und ihn wiederholt über Stunden in eine Hundebox eingesperrt haben. Außerdem soll sie das Kind hungern lassen, es mehrfach mit kaltem Wasser übergossen und danach für mehrere Stunden bei Minusgraden die Fenster der Wohnung geöffnet haben.

Der Hintergrund: Kind wäre fast verhungert

Gegen die Verdächtige wird wegen versuchten Mordes, Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen und Freiheitsentziehung ermittelt. Sie befindet sich ebenso wie eine 40-Jährige in U-Haft, die ihre Komplizin gewesen sein soll.

Laut Bericht der Kronen Zeitung soll aber Personal eines Krankenhauses im Frühjahr 2022 Anzeige erstattet haben, weil vermutet wurde, der Bub werde zu Hause misshandelt. Eine Lehrerin soll das Jugendamt alarmiert haben. Doch die Behörden halten sich zu der Causa bedeckt.

Zwölfjähriger gefoltert: Die Behörden schweigen

Das Kind soll laut dem Bericht zufolge aber der Pädagogin gegenüber angedeutet haben, es würde daheim geschlagen und kaum Nahrung bekommen. Die Mutter ließ daraufhin ihren Sohn nicht mehr in die Schule gehen.

Essen gestohlen

Die 32-Jährige soll ihr unterernährtes Kind wenige Tage, bevor es ins Koma fiel, wegen Schnittwunden an seinen Händen zu einer Ärztin gebracht und behauptet haben, es habe die Glasscheibe der Wohnzimmertür zertrümmert. Der Bub soll zuvor auch bei Medizinern und Psychologen gewesen sein, zudem soll es Visiten in einem Kinderschutzzentrum und Aufgriffe durch die Polizei gegeben haben, wenn das Kind etwa in Supermärkten Essen gestohlen habe.

Ein Polizeisprecher verwies am Sonntag auf Anfrage erneut darauf, dass die Exekutive in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Krems bis auf weiteres keine weiteren Informationen bekannt gebe. Die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Landes und die Bildungsdirektion Niederösterreich erteilen mit Verweis auf den Datenschutz keine Auskünfte zu dem konkreten Fall.

Eine 40-Jährige soll der Mutter Anweisungen gegeben haben, den Zwölfjährigen zu quälen, in einer Hundebox einzusperren und ihn hungern und frieren zu lassen. Die 32-Jährige soll ihr Fotos und Videos geschickt haben. Aufgrund einer Aufnahme, auf dem sich der Bub in einem schlechten Zustand befand, soll die 40-Jährige im November 2022 eine Sozialarbeiterin verständigt haben, die daraufhin die Rettung rief. Der Zwölfjährige befand sich im Koma, war abgemagert und wies nur noch eine Körpertemperatur von 26,8 Grad auf.

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Möglicherweise gibt es noch mehr Mitwisser: Der Ex-Partner der 40-Jährigen  -  es soll sich um einen Polizisten handeln - soll die Frau bei der Verschleierung unterstützt und ihr erklärt haben, wie Chats und Aufnahmen gelöscht werden können, hieß es in dem Bericht.. Ein Teil der Nachrichten, Fotos und Videos konnte aber  wiederhergestellt werden.