Chronik/Niederösterreich

Erste Schritte für Überarbeitung des Dollfuß-Museums stehen fest

Im Dezember des Vorjahres war Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) noch nicht einmal angelobt, als er schon mit erster Kritik konfrontiert wurde. Konkret richteten sich die Vorwürfe gegen ein Museum im Geburtshaus des austrofaschistischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß in Texing (Bezirk Melk), der Karner zuletzt als Bürgermeister vorstand. 

Der Ausstellung wurde eine fehlende kritische Auseinandersetzung mit dem Austrofaschismus vorgeworfen. Der KURIER berichtete:

Eine Neuausrichtung wurde deshalb schon lange angekündigt. Einer Aussendung von Dienstag zu Folge gibt es nun aber konkrete Pläne. Ein siebenköpfiges Expertenteam wird den inhaltlichen Umbau des Hauses nun begleiten, bis Ende 2023 soll ein konkretes Konzept vorliegen.

Neuausrichtung schon vor Angelobung geplant

Geplant waren die Vorarbeiten aber schon bevor durch die Angelobung Karners öffentliche Kritik laut wurde. Bereits seit Mai 2021 habe die Gemeinde Texingtal gemeinsam mit dem Zeithistorischen Zentrum Melk "MERKwürdig" an einem Fahrplan gearbeitet und dabei erste Analysen des Museums, sowie Gespräche und Kontaktaufnahmen mit Vermittlungsinstitutionen durchgeführt. 

Für die Neuausrichtung wolle man sich "ganz bewusst Zeit für einen breiten, partizipativen Prozess“ nehmen, wie Alexander Hauer, Obmann des Vereins MERKwürdig, betonte. Gemeinsam mit Christian Rabl (wissenschaftliche Leitung) und Kurator Remigio Gazzari und Kuratorin Johanna Zechner bildet er das zuständige Projektteam.

Zusammenarbeit mit Öffentlichkeit

Während das Museum aktuell geschlossen ist, beginnt nun eine Vermittlungsphase, in der Expertinnen und Experten zu Wort kommen sollen. "Im Rahmen von Workshops werden verschiedene lokale Gruppen eingebunden. Durch entsprechende Veranstaltungen informieren wir die Öffentlichkeit", schildert Hauer die ersten Schritte. Diese Phase, die bis Frühjahr 2023 läuft, dient als Basis der Konzeption und somit auch der für die Neuausrichtung.

Das Zeithistorische Zentrum Melk ist im Rahmen des Projekts von der Gemeinde Texingtal auch damit beauftragt worden, sich konkrete Gedanken über die Finanzierung und den Betrieb eines Museums zu machen“, erklärt Alexander Hauer die Vorgehensweise.