Chronik/Niederösterreich

Wie ein römischer Gott zur Ortsbelebung beiträgt

Nachdem der römische Schatz nahezu 2.000 Jahre in der Erde schlummerte und 1937 beim Bau eines Hauses gefunden wurde, wird der Ort Mauer bei Amstetten die Vergangenheit jetzt zum Leben erwecken. Mit einem neuen kleinen Museum und einem Römerwanderweg soll ab dem Sommer das einst mächtige Kastell „Castrum ad Iuvens“ und der hier gefundene bedeutende Tempelschatz mit der Statue des Kriegsgottes „Jupiter Dolichenus“ gewürdigt werden.

Seit dem Fund von drei Götterstatuen und insgesamt 110 teils sakraler kultischer Gegenstände aus dem 3. Jahrhundert nach Christus sei der Römergeschichte nicht mehr viel Beachtung geschenkt worden, schildert Dorferneuerungsobmann Otto Hinterholzer. Drei Jahre habe man sich nun intensiv damit beschäftigt. Geophysikalische Messungen und die Arbeit von Archäologen und Historikern hätten Erfolge gebracht, die auch der Bevölkerung intensiv nähergebracht werden, so Hinterholzer.

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Vor allem auf das vom Archäologen Gerald Raab angefertigte 3-D-Modell des Kastells, das eines der imposantesten in der ganzen Provinz Noricum war, sei man sehr stolz. Die glorreiche Römerstraße vom Schwarzen Meer bis Bayern führte mitten durch die Siedlung, auch die Grundrisse eines mächtigen Gutshofes wurden gefunden.

In einer Abendveranstaltung am 26. Mai (19 Uhr, NM Mauer) wird das Modell präsentiert. Dazu wird der Historiker Niklas Rafetseder auch den neuen Römerweg (Murus-Wanderweg) vorstellen, kündigten Ortsvorsteher Manuel Scherscher und Bildungsgemeinderätin Helga Seibetzeder an. An acht, durch eiserne Römer-Silhouetten markierten Plätzen werden historische Fakten mittels QR-Code erklärt.

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Am 10. Juni steigt dann in Mauer das Römerfest im Ortszentrum. Im anderen Ortsteil nahe dem Landesklinikum Mauer wird das neue Römermuseum eröffnet werden. In einem zum hölzernen Kastell umgerüsteten Container werden Römerfunde und Infos präsentiert.

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Natürlich wird auch ein Duplikat des auf einem Stier stehenden Jupiter Dolichenus zu sehen sein. Das Original befindet sich im Kunsthistorischen Museum Wien.

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Eine andere bekannte Darstellung ziert schon jetzt den Dorfbrunnen am Hauptplatz in Mauer.