Chronik/Niederösterreich

Ehefrau in Rumänien vergraben

Schon zwei Mal ist der Mordprozess aus gesundheitlichen Gründen geplatzt. Der 60-jährige Angeklagte Antal S. hat ein schwaches Herz. Im Februar 2011 war es offenbar  stark genug, um die Leiche seiner fast 80 Kilo schweren Frau Ibolya S. (55) in einen Teppich zu wickeln, sie  quer durch den Garten zu tragen und auf einen Anhänger zu schmeißen. Danach fuhr der gebürtige Rumäne 1000 Kilometer in seine Heimat Siebenbürgen und warf die Tote in ein eineinhalb Meter tiefes Erdloch, das er zuvor eigenhändig ausgebuddelt hatte.

Beim Prozess am Freitag am Wiener Neustädter Landesgericht blieb der 60-Jährige bei seiner Version. Er habe seine Frau nicht getötet, sondern sie leblos am Fußboden im gemeinsamen haus in Eggendorf bei Wiener Neustadt gefunden. Wieso er nicht die Polizei oder die Rettung rief, und ihr Verschwinden verschleierte, darauf hat er keine plausible Antwort.

Erdrückend 

Die Fakten belasten Antal S. schwer. Die Ehe mit seiner Frau war zerrüttet, die sparsame Angestellte lebte  jahrelang  im Keller des Hauses. Ein Sparbuch, auf dem die 55-Jährige 95.000 Euro angespart hatte, hatte der Mann leer geräumt und sich das Geld mit den Töchtern geteilt. Kurz nachdem seine Frau Scheidungsabsichten kundgetan hatte, war sie tot.

Laut Gerichtsmediziner Wolfgang Denk wurde sie mit einem schweren Gegenstand niedergeschlagen und anschließend mit einem Polster erstickt. Am Freitag wurden via Live-Videokonferenz Angehörige und Zeugen in Siebenbürgen befragt. Auch sie belasten den Angeklagten schwer.

Die Geschworenen sprachen den 60-Jährigen schuldig - er wird eine lebenslange Gefängnisstrafe absitzen.