Nach Brandanschlag: Securities bewachen FPÖ-Zentrale
Nach dem Brandanschlag auf die Landesgeschäftsstelle in St. Pölten am Montag in den Morgenstunden hat die FPÖ Niederösterreich verschärfte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. In den Abendstunden werden nun Securities auf dem Areal in der Purkersdorfer Straße patrouillieren.
"Zumindest für die kommenden Tage wird Sicherheitspersonal vor Ort sein", sagte FPÖ-Landesgeschäftsführer Andreas Arthur Spanring zum KURIER.
Zudem wurden 5.000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zur Ausforschung der Täter führen. Es gehe um rasche Aufklärung, teilte die Partei Dienstagfrüh mit. "Wir vertrauen voll und ganz auf die Arbeit der Polizei", sagte Landesobmann Udo Landbauer.
Die Brandstifter müssten so rasch wie möglich zur Verantwortung gezogen werden. Ansätze zur Ausforschung gebe es mehrere, "vor allem die Tatsache, dass sich einer der Attentäter, wie auf dem Überwachungsvideo erkennbar, bei dem Brandanschlag offensichtlich selbst angezündet hat.Die Person hat höchstwahrscheinlich Brandverletzungen am Körper, im Gesicht und an den Händen", vermutet Landbauer. Der Anschlag sei "alles andere als ein Lausbubenstreich" gewesen.
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde auf die Landesgeschäftsstelle ein Brandanschlag verübt. Um 2.05 Uhr ging bei der Polizei in St. Pölten ein Notruf ein. Noch am Montag veröffentlichte Videoaufnahmen zeigen, dass ein Quartett am Werk war.
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich und das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) bitten nun ebenfalls um Hinweise zu den vier Tätern. Gesucht wird nach schlanken und sportlichen Personen, die unter anderem möglicherweise Brandspuren am Körper, im Gesicht oder auf den Händen aufweisen.
Außerdem sucht das LVT mit dem LPD NÖ nach jener Person, die sich im Video ein Kleidungsstück vom Leib gerissen hat. Die Ermittler vermuten, dass sich jener Täter bei dem Brandanschlag mit einem der Brandsätze selbst verletzt hatte und dementsprechend medizinische Versorgung braucht.
Am Dienstagnachmittag bestätigt das LVT, dass es bereits erste Hinweise von Zeugen gibt. Diese werde das LVT "in Ruhe abarbeiten" wie Polizeisprecher Johann Baumschlager erklärt.
SPÖ "bedauert Posting"
Außerdem hat ein Facebook-Posting der SPÖ Ortsgruppe Langenzersdorf für Aufsehen gesorgt. In dem mittlerweile gelöschten Beitrag warf die SPÖ Langenzersdorf den Vorwurf in den Raum, dass die FPÖ den Brandanschlag selbst inszeniert haben könnte.
SPÖ-Niederösterreich-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar bedauert diesen Vorfall. Er kündigte an, dass es für den Verfasser, der stellvertretende Parteiobmann der Langenzersdorfer, einen Rundlaufbeschluss des Landesparteivorstandes geben soll. Dabei soll es für das Mitglied des Bezirskvorstandes eine Verwarnung sowie ein zeitweiliges Funktionsverbot geben.
Aber ähnlich wie die Ortsgruppe Langenzersdorf, fordert auch Kocevar eine Entschuldigung von FPÖ-Generalsekräter Christian Hafenecker.
Er schrieb am Montag in einer Aussendung: „Pflastersteine und Grabkerzen für freiheitliche Abgeordnete gaben den ersten Vorgeschmack, und es stellt sich natürlich die Frage wie weit solche Anarchisten, die von SPÖ, Grünen und NGOs wie SOS-Mitmensch gestützt und beschützt werden, noch bereit sind zu gehen."